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TV Korschenbroich verkauft sich hervorragend in Emsdetten

19.02.2012 - 15:36 Uhr

Zwar musste sich der TV Korschenbroich am Samstagabend in der Emshalle dem heimischen TV Emsdetten mit 29:33 (18:17) geschlagen geben, mit der Leistung seiner Schützlinge konnte Trainer Christian Voß aber mehr als zufrieden sein.

Fast 55 Minuten hatte das Hand.Ball.Herz.-Team dem favorisierten Gastgeber Paroli geboten. Bis in die 55. Spielminute war der Ausgang der Partie des 21. Spieltages völlig offen. Dann musste Dennis Marquardt, der bis dahin einmal mehr die Korschenbroicher Abwehr zusammengehalten hatte, für zwei Minuten auf die Strafbank. Emsdetten nutzte die Überzahlsituation eiskalt aus und zog innerhalb von 150 Sekunden von 27:26 auf 31:27 vorentscheidend davon.

Mit dem, was sein Team bis dahin auf die Platte gebracht hatte, war Trainer Christian Voß nach Spielende sehr zufrieden. Der vielleicht befürchtete Einbruch nach dem unter der Woche verkündeten Rückzug aus Liga 2 blieb aus. Den ersten Durchgang konnte der sogar TVK knapp für sich entscheiden – und das, obwohl das taktische Konzept kurz vor dem Anpfiff noch einmal umgeworfen werden musste. Eigentlich hatte man sich im Korschenbroicher Lager dazu entschieden, Emsdettens isländischen Spielmacher Fridgeirsson mit einer 5:1-Abwehrvariante aus dem Spiel zu nehmen, doch der 24-Jährige konnte verletzungsbedingt gar nicht mitwirken. Kurzfristig stellte TVK-Coach Christian Voß seine taktisch um und ließ nun Torjähger Elvir Selmanovic die Sonderbewachung angedeihen. Emsdetten revanchierte sich mit der gleichen Behandlung für TVK-Kapitän Simon Breuer.

Weil aber dennoch beide Teams zu guten Chancen kamen und diese auch oft genug nutzten, entwickelte sich ein munteres und torreiches Spiel. Beim 18:17 aus Korschenbroicher Sicht wurden die Seiten gewechselt. Zu Beginn der zweiten Halbzeit konnte sich der TVK sogar kurzzeit auf 20:17 (32.) absetzen, die Hausherren glichen jedoch schnell wieder aus (20:20, 37.). Brachte mit Oliver Mayer im ersten Durchgang noch der TVK-Keeper die bessere Leistung, hatte in den zweiten dreißig Minuten der Emsdettener Feshchanka mehr gehaltene Bälle auf seinem Konto. Doch bis in die Schlussphase konnte sich keine der beiden Seite absetzen. Erst in den letzten fünf Minuten sorgte Emsdetten dann für die Entscheidung.

Ein Sonderlob ihres Trainers verdiente sich in Person von Steffen Fischer und Philipp Liesebach die rechte Angriffsseite des TVK. Zusammen zeichneten die beiden für 12 der 29 TVK-Treffer verantwortlich, was einer Quote von über 40% entspricht. In der kommenden Woche trifft der TVK auf den 1. VfL Potsdam. Anwurf der Partie am Freitagabend in der Korschenbroicher Waldsporthalle ist um 20.00 Uhr. Völlig unabhängig von allen äußeren Vorzeichen haben sich Spieler des Hand.Ball.Herz.-Teams eines vorgenommen: Einen Heimsieg.

Stimmen zum Spiel

Christian Voß: „Das war ein sehr positiver Auftritt meiner Mannschaft. Besonders die erste Halbzeit war wirklich super. Die Jungs haben sehr motiviert gespielt. Besonders gut hat mir heute unsere rechte Seite mit Steffen Fischer und Philipp Liesebach gefallen, die beide eine starke Leistung abgerufen haben. In der zweiten Halbzeit habe ich uns dann nach dem sehr guten Start nicht mehr so stark gesehen, insgesamt war die Leistung aber immer noch gut. Am Ende verlieren wir hier sicherlich ein bis zwei Tore zu hoch. Ob für uns heute mehr drin gewesen wäre, vermag ich nicht zu sagen. Unter dem Strich steht eine positive Leistung und das ist es, was zählt. Die Mannschaft hat gelebt, es gab keinen Einbruch und die fehlende Spannung konnte wir durch eine gewisse Lockerheit und Unverkrampftheit ersetzen.“

Dennis Marquardt: „Wir haben heute Moral bewiesen und in gewisser Weise eine Trotzreaktion gezeigt. Man konnte auch heute sehen, dass wir sportlich absolut in diese Liga gehören. Es ist uns einmal mehr gelungen, einen der Großen zu ärgern und uns hier sehr teuer zu verkaufen. Am Ende gehen uns vielleicht die Kräfte ein bisschen flöten, Emsdetten verfügt natürlich aber auch über extrem viel Qualität und enorme Erfahrung, die dann vielleicht auch den Ausschlag gegeben hat.“

Markus Breuer: „Wir haben einmal mehr alles gegeben und sind nur an Kleinigkeiten gescheitert. Am Ende hat es leider nicht ganz gepasst, weil wir in den entscheidenden Situationen einen Ticken unaufmerksam waren. Insgesamt haben wir in der zweiten Halbzeit leider nicht ganz so geduldig gespielt, wie wir es noch im ersten Durchgang gemacht haben. Emsdetten hat das clever ausgenutzt, das Tempo gut verschleppt und dabei aber jeden unserer Fehler gnadenlos ausgenutzt. Insgesamt war es wichtig, dass wir Moral gezeigt und uns nicht aufgegeben haben.“

Philipp Liesebach: „Die Partie war die ganze Zeit über sehr ausgeglichen. Wir gehen mit einem Tor Führung in die Halbzeitpause, ziehen dann sogar noch auf drei Treffer weg und müssen dann leider einen kleinen Einschnitt hinnehmen, vergeben einige gute Chancen und nehmen unglückliche Würfe. Danach ist das Spiel erneut ausgeglichen, es geht hin und her. In der Schlussphase kassieren wir leider eine Zeitstrafe und Emsdetten nutzt das eiskalt aus und zieht entscheidend davon. Wir haben heute gekämpft wie die Verrückten, die Einstellung war top. Das Lob vom Trainer freut mich natürlich sehr. Steffen und ich können mit unserer Leistung heute sicherlich zufrieden sein. Für mich persönlich war es sehr schön, mal 60 Minuten in der 2. Bundesliga durchspielen zu dürfen. Nachdem meine ersten Würfe gleich im Tor gelandet sind, hatte ich auch das entsprechende Selbstvertrauen und es lief einfach gut. Jetzt wollen wir gegen Potsdam natürlich nachlegen und nach Möglichkeit den Heimsieg holen.“

Statistik zum Spiel

TV Emsdetten: Babin (23.-30., 1 Parade), Feshchanka (1.-23., 31.-60., 15 Paraden); Selmanovic (3), Wesseling (3), Bozovic (9), Cordes, Thünemann (7), Giesbert, Boomhouwer (6/2), Arnarson (5), Kajihara

TV Korschenbroich: Mayer (1.-50., 14 Paraden), Bartmann ( 50.-60., 4 Paraden); Fuchs, Liesebach (5), S. Breuer (2), Fischer (7), Görden (5), M. Breuer (6/3), Tovornik (1), B. Marquardt, D. Marquardt (3)

Zuschauer: 1.700
Strafminuten: 8 - 4
Siebenmeter: 2/2 – 3/4
Schiedsrichter: Sebastian Grobe / Adrian Kinzel ?

Quelle: TV Korschenbroich
Autor: Handball.de
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