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Tolle Moral, perfekter EM-Start: DHB-Frauen schlagen die Niederlande

04.12.2016 - 22:09 Uhr

Welch‘ ein Kampfgeist, welch‘ eine Moral: Mit einer tollen Energieleistung haben die DHB-Frauen einen perfekten Start in die EURO in Schweden hingelegt. Trotz eines schwachen Starts in beide Halbzeiten dominierte die Mannschaft von Bundestrainer Michael Biegler gegen den WM-Zweiten Niederlande. Vor 2026 Zuschauern in Kristianstad war Svenja Huber mit sieben Treffern beste deutsche Werferin beim 30:27-Erfolg (13:14), der eine hervorragende Ausgangsbasis für die restlichen Spiele der Vorrundengruppe B ist.

Nachdem die DHB-Auswahl die Anfangsphase im Angriff verschlafen und Bundestrainer Michael Biegler schon nach 18 Minuten beim 4:9 und nach acht torlosen Minuten beide Auszeiten aufgebraucht hatte, wurde es deutlich besser. Torfrau Clara Woltering wehrte einige Würfe ab, im Angriff wechselte Biegler seine Rückraumachse durch – und die Niederlande hatten ihren anfänglichen Schwung verloren.  Dank drei Treffern von Svenja Huber (darunter zwei Siebenmetern) und zudem je zwei Toren von Lone Fischer und Emily Bölk war zur Pause beim 13:14 alles wieder offen.

Wie schon zu Beginn hatten die Niederländerin auch nach dem Wechsel den besseren Start – aber im Gegensatz zu Hälfte eins war die DHB-Auswahl schnell wieder obenauf – und so war beim 20:20 (43.) der erste Gleichstand nach dem 4:4 erreicht.

Und als Kim Naidzinavicius zum 21:20 traf, war der Bann gebrochen. Weil sie beim Tor von Kelly Dulfer im Gesicht getroffen wurde, entschieden die ungarischen Schiedsrichter nach Studium des Videobeweises auf Rot für die Niederländerin. Während die Oranjes ihren Rhythmus verloren und Clara Woltering immer besser wurde, bauten die „Ladies“ den Vorsprung auf 26:23 (50.) aus.

Entschieden war die Partie aber erst, als Svenja Huber zum 28:25 traf – der Rest war Party auf dem Feld, und ein Riesenjubel nach dem Sieg gegen den WM-Zweiten.

Am Dienstag (Anwurf 20.45 Uhr) steht die zweite Vorrundenpartie gegen den Olympia-Zweiten Frankreich auf dem Programm, dann geht es am Donnerstag gegen den WM-Vierten Polen (18.30 Uhr). Beide Spiele werden live auf www.sport1.de ausgestrahlt. Die drei besten Mannschaften der Vorrundengruppen qualifizieren sich für die Hauptrunde. Im Falle des Weiterkommens geht es für die DHB-Auswahl am Samstag in Göteborg weiter.

Niederlande Deutschland in Kristianstad 27:30 (14:13)  

Deutschland: Woltering, Kramarczyk; Klein (1), Lang (4), Karolius (4), Schmelzer, Loerper (1), Behnke, Kramer, Naidzinavicius (2), Hubinger (4), Bölk (4), Huber (7/4), Fischer (2), Wohlbold (1), Stolle
Niederlande: Jankovic, Wester; Kramer, van der Heijden (2), Bont (4), Abbingh (5/3), van Olphen (2), Snelder (1), Broch (2), Visser, Groot (5), Dulfer, Goos, Malestein (3), Polman (3)

Zuschauer in Kristianstad: 2026. - Schiedsrichter: Horvath/Marton (Ungarn). - Zeitstrafen: 4:8 Minuten (Broch, Dulfer – Karolius, Schmelzer, Hubinger, Fischer). – Rote Karte: Dulfer (44.) - Siebenmeter: 3/3:4/7 (Huber/2 und Loerper verwerfen) . - Spielfilm: 2:2 (8.), 3:4 (11.), 9:4 (19.), 12:8 (25.), 12:10 (27), 14:13 (Halbzeit) 18:14 (35.) 20:20 (43.), 20:22 (45.), 23:26 (50.), 25:27 (56.), 27:30 (Endstand)

Stimmen zum Spiel:

Bundestrainer Michael Biegler: Ein Riesenkompliment an meine Ladies. Das war nicht nur Kampfgeist, sondern auch eine stabile Deckung und schon viel Struktur. Aber wir wissen alle, dass wir noch Zeit und Geduld brauchen. Was die Partie aber gezeigt hat: Wir haben immer an uns geglaubt – und sind bei unserem großen Ziel WM 2017 auf dem richtigen Weg. Der Sieg gegen einen starken Gegner war für die Spielerinnen die Belohnung für harte Trainingsarbeit in den vergangenen zwei Wochen.

Anna Loerper: Das war ein richtig toller Start, besser als wir und das erträumt hätten. Es war ein hartes Spiel, in dem wir zweimal deutlich hinten gelegen hatten und uns immer wieder zurückkämpften. Wir haben uns nie aufgegeben und haben die Niederlande am Ende mit ihren eigenen Waffen geschlagen – auch wenn wir zwischenzeitlich viele Chancen vergeben hatten. Wir heben jetzt nicht ab, sondern bleiben auf unserem Weg. Gegen Frankreich arbeiten wir weiter unseren Plan ab – und machen nicht anders, als in der Vorbereitung auf die Niederlande.

Isabell Klein: Wir waren richtig gut eingestellt auf die Niederlande, haben uns mit unseren vielen eigenen Fehlern zu Beginn das Leben aber selbst schwer gemacht. Durch die vielen Wechsel haben wir die Niederländer verwirrt, sie wussten nicht mehr, wie sie sich auf uns einstellen sollen. Das Wichtigste am Sieg war aber, dass jede ihren Beitrag dazu geleistet hat.

Lone Fischer: Wir haben einen guten Turnierstart hingelegt. Das war grandios, so in die EURO zu starten gegen den Olympiavierten. Über die zwei Punkte kann man sich wahrlich nicht beschweren. Wir wussten vor der EM nicht, wo wir stehen, wir wussten aber, dass wir gut vorbereitet sind. Wir haben uns im Spiel gesteigert, und die Niederländerinnen waren sehr überrascht, dass wir immer noch eine Schippe nachlegen konnten.

Emily Bölk: Ich bin voll glücklich und sehr stolz darauf, dass wir als Underdog den Favoriten geschlagen haben. Dieser Sieg sagt doch einiges darüber, was die Mannschaft draufhat. Wir haben immer an uns geglaubt und haben uns heute belohnt. Persönlich bin ich sehr froh über mein ganz besonderes Debüt bei einer Frauen-EM und bin stolz, dass ich meinen Teil zum Sieg beitragen konnte. Dass alle sich so eingebracht haben, ist ein großes Zeichen für unseren Zusammenhalt. Es macht Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen.

Helle Thomsen, Trainerin Niederlande: Natürlich sind wir enttäuscht, denn wir hätten die Partie natürlich gerne gewonnen. Aber unsere Abwehr und Torhüterinnen waren in den entscheidenden Phasen nicht stark genug. Nun müssen wir uns gegen Polen erheblich steigern.

Quelle: dhb.de
Autor: Handball.de
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