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Titelverteidiger startet mit souveränem Sieg gegen Portugal in die EM-Qualifikation

02.11.2016 - 21:48 Uhr

Neun Monate nach dem EM-Triumpf von Krakau sind die deutschen Männer mit einen souveränen Sieg in die Qualifikation zur EHF EURO 2018 in Kroatien gestartet. Am Mittwochabend schlug der Titelverteidiger in der ausverkauften Rittal-Arena von Wetzlar Portugal mit 35:24 (16:10). Beste deutsche Werfer waren Matthias Musche mit sechs Treffern sowie Uwe Gensheimer, Simon Ernst und Kai Häfner mit je fünf Toren, zudem zeigte Torwart Andreas Wolff an alter Wirkungsstätte eine Klasse-Leistung mit 13 Paraden in 42 Minuten.

Bereits am Samstag geht es für die „Bad Boys“ in Qualifikationsgruppe 5 weiter mit dem Auswärtsspiel in Zürich gegen die Schweiz (ab 17.45 Uhr live auf Sport1). Dritter Gegner in der EURO-2018-Qualifikation ist Slowenien, Hin- und Rückspiel finden Anfang Mai 2017 statt. Die Slowenen starteten am Mittwoch mit einem 32:27 gegen die Schweiz.

Die beiden jeweils besten Mannschaften der sieben Qualifikationsgruppen sowie der insgesamt beste Gruppendritte qualifizieren sich für die Europameisterschaft, die im Januar 2018 in Zagreb, Split, Varazdin und Porec ausgespielt wird.

In den ersten Minuten hatten die deutschen Angreifer noch Probleme mit der aggressiven portugiesischen Abwehr, doch mit der Zeit stellten sich Spielmacher Simon Ernst & Co. immer besser darauf ein. Ernst startete furios, erzielte fünf Treffer in den ersten 22 Minuten. Und weil Torwart Andreas Wolff in seiner alten Heimat Wetzlar wieder einmal überragte (und zudem zum 10:6 ins leere Tor der Portugiesen traf), wuchs der Vorsprung der DHB-Auswahl kontinuierlich an.

Vom 8:5 in der 15. Minute setzte sich der Europameister auf 16:9 kurz vor der Pause ab, nicht einmal vier Zeitstrafen in der ersten Hälfte konnten die deutsche Mannschaft stoppen. Zwischenzeitlich standen vier aktuelle oder ehemalige Wetzlarer in der Rittal-Arena auf dem Feld – und nicht nur deswegen sorgten die 4421 Fans in der ausverkauften Arena für eine tolle Stimmung.

Mit einem 16:10 ging es in die Kabinen – und da hatte Sigurdsson bereits konstant durchgewechselt. Die Abwehr um Finn Lemke stand wie eine Wand – und im Angriff ging weiter die Post ab. Nach nur vier Minuten war beim 20:11 spätestens die Entscheidung gefallen. Beim 22:12 (38.) war der Abstand erstmals zweistellig, der portugiesische Widerstand gebrochen. Erwähnenswert aber auf jeden Fall das Länderspieldebüt von Dominik Weiß vom TVB Stuttgart, der ab der 43. Minute auflief und beim 34:24 seinen ersten Länderspieltreffer erzielte.

Vor dem Spiel hatte DHB-Präsident Andreas Michelmann Patrick Groetzki für sein 100. Länderspiel und Tobias Reichmann für seinen 50.internationalen Einsatz im DHB-Trikot ausgezeichnet.

 

Deutschland – Portugal in Wetzlar 35:24 (16:10)

Deutschland: Heinevetter, Wolff (1); Gensheimer (5/3), Lemke, Wiencek (2), Reichmann (1), Weinhold (1), Fäth (1), Groetzki (1), Häfner (5), Weiß (1), Musche (6), Ernst (5), Pieczkowski (2), Kohlbacher (2), Drux (2)
Portugal: Bravo Quintana, Candeias; Portela, Duarte (3), Hugo Rocha, Branquinho, Spinola (4),Rui Sousa Martins (3), Tiago Rocha (2), Miguel Soares Martins (3), Pereira, Rodrigues (2/1), Cavalcanti, Fernandes Monteiro (2), Antunes, Amador Salina (5)

Schiedsrichter: Mazeika/Gatelis (Litauen). - Zuschauer: 4421 (ausverkauft). - Siebenmeter:  4/3:3/1 (Gensheimer, Rocha und Rodrigues verwerfen). - Zeitstrafen: 12:8 Minuten (Häfer, Kohlbacher Wiencek, Weinhold, Weiß, Lemke – Rocha, Branquinho, Fernandes, Antunes). -  Spielfilm: 3:1 (6.), 6:3 (10.), 9:5 (16.), 11:6 (18.), 13:9 (25.), 16:10 (Halbzeit), 20:11 (34.), 22:12 (38.), 24:16 (45.), 28:20 (50.), 32:21 (54.), 35:24 (Endstand)
Stimmen zum Spiel:

Bundestrainer Dagur Sigurdsson: Ich bin zufrieden mit dem Sieg, wir waren die bessere Mannschaft. Es war eine tolle Unterstützung des Publikums. Die Mannschaft hat seit dem Lehrgangsstart eine tolle Einstellung gezeigt, das müssen wir bis Samstag in der Schweiz durchziehen. In Zürich erwartet uns ein anderes Kaliber und eine andere Atmosphäre. Bis dahin müssen wir noch einige Fehler abstellen. Es war unser Ziel, weniger als 22 Gegentore zu kassieren, aber man kann eben nicht alles bestellen. Einiges war vielleicht auch meine Schuld nach der Pause. Wir wollten klare Verhältnisse, das haben wir geschafft. Insgesamt war das eine gute Leistung.

Dominik Weiß hat ein gutes Debüt gefeiert, es war nicht einfach für ihn, in einem Mittelblock zu verteidigen, der nicht eingespielt war.

Simon Ernst hat sehr stark gespielt und hat ein tolles Signal gesendet. Auch Jannik Kohlbacher hat sehr fokussiert gespielt.

Paulo Pereira, Trainer Portugal: Wir wussten, dass es schwer würde. Deutschland hatte auf jede unserer taktischen Varianten die richtige Antwort. Wir haben ein junges Team, das im Umbruch ist, daher müssen wir immer weiterarbeiten.

Abwehrchef Finn Lemke: Das war eine souveräne Partie, ein perfekter Start in diese Qualifikation. Am Samstag in der Schweiz müssen wir genau dort weitermachen, um zwei Punkte zu holen. Unser großer Vorteil ist die hohe Qualität in unserem Kader und das wir allesbedingungslos dem Sieg unterordnen. Das war heute wieder einmal der Schlüssel.

Debütant Dominik Weiß: Ich hatte nicht viel Zeit, das alles zu verarbeiten. Meine Nominierung kam für mich schon überraschend, ich bin ja nicht mehr der Jüngste. Damit hatte ich nicht gerechnet, deswegen ist das gerade Freude pur. Mein Ziel war, heute den Fuß auf der Platte zu haben, das habe ich geschafft. Nun bin ich auf mein erstes Auswärtsspiel im Nationaltrikot gespannt.

Kreisläufer Patrick Wiencek: Wir haben 60 Minuten sehr gut und konzentriert gespielt. Wenn mir vorher jemand ein plus elf gegen Portugal angeboten hätte, ich hätte sofort unterschrieben. Wir hatten sie nach dem Videostudium stärker erwartet. Auch in der Schweiz wird es darauf ankommen, dass wir den Gegner absolut ernst nehmen.

Quelle: dhb.de
Autor: Handball.de
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