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Stolz auf die Entwicklung der vergangenen vier Jahren – Maik Nowak zieht die Bilanz der DHB-Juniorinnen

26.07.2016 - 09:40 Uhr

Nach vier gemeinsamen Jahren, drei Halbfinalteilnahmen bei internationalen Turnieren und einer Silbermedaille endete für die DHB-Talente der Jahrgänge 1996/97 der Förderzeitraum im Nachwuchs. Am Ende fehlte nicht viel, um bei der U20-Weltmeisterschaft in Moskau erneut Edelmetall zu gewinnen. Nach der hauchdünnen Niederlage im Spiel um Platz drei gegen Rumänien wurde die Mannschaft des Trainergespanns Marielle Bohm/Nico Kiener Vierter.

Zum Abschluss der Ausbildungszeit zieht Maik Nowak, Chef-Bundestrainer Nachwuchs weiblich, eine positive Bilanz der Mannschaft und der Entwicklung im gesamten weiblichen deutschen Nachwuchshandball. „Diese Mannschaft hatte in Moskau eine Medaille verdient gehabt. Es tut mir leid, dass sie das nicht geschafft hat, denn das Team hat eine Topleistung abgeliefert. Einige Mannschaften, die individuell stärker waren als wir, haben wir hinter uns gelassen. Das zeigte die mannschaftliche Stärke“, sagt Nowak.

Ein entscheidender Faktor für die Entwicklung der Spielerinnen war für ihn die Tatsache, dass nahezu alle mittlerweile in der ersten oder zweiten Liga tätig sind: „Das Training und die Wettkampfhärte auf diesem Niveau sind die Voraussetzung, um international bestehen zu können. Daher gilt unser Dank den fördernden Vereinen und Trainern der Bundesliga genauso wie den Landesverbänden und Landestrainern, die die Voraussetzungen geschaffen haben.“

Nowak blickt auch optimistisch auf die personelle Konstellation im weiblichen Nachwuchs-Trainerbereich, die nun die erste Generation komplett trainiert hat: „Marielle Bohm, Frank Hamann und Nico Kiener haben die Mannschaft entwickelt, Kiener sogar über vier Jahre. Ihnen gebührt unser Dank für die tolle Arbeit die sie abgeliefert haben.“

Denn die Ergebnisse dieses Jahrgangs können sich sehen lassen: Bei ihrem ersten Turnier, dem European Youth Olympic Festival 2013 gewann die DHB-Auswahl Bronze, kurz darauf wurde man EM-Zehnter. Höhepunkt war sicherlich der Gewinn der Silbermedaille bei der U18-Weltmeisterschaft 2014 in Mazedonien, als Emily Bölk zudem als beste Turnierspielerin ausgezeichnet wurde. Ein Jahr später folgte bei der EM in Valencia Platz fünf, nun Rang vier bei der U20-WM in Moskau.

„Das sind zufriedenstellende Ergebnisse und ein deutlicher Fortschritt zu vergangenen Förderzeiträumen, wo wir uns teilweise gar nicht für die Höhepunkte qualifizieren konnten“, sagt Nowak. Er nimmt zudem den vierten Platz bei der Juniorinnen-WM 2014 in seine Bilanz mit auf: „Insgesamt sind wir kontinuierlich in der erweiterten Weltspitze vertreten – das soll Verpflichtung und Motivation für kommende Jahrgänge sein, und wir wollen definitiv noch besser werden“, sagt der Chefbundestrainer des weiblichen Nachwuchses.

Auch wenn es gerade gelte, die individuelle Klasse noch deutlich zu verbessern, zeigen auch vier All-Star-Team-Nominierungen der Jahrgänge 94/95 und 96/97 in den vergangenen drei Jahren, dass der Weg auch für einzelne Spielerinnen nach oben geht. In Moskau war Annika Ingenpaß zur besten Kreisläuferin der U20-WM gewählt worden. „Und leider waren Spielerinnen wie Joana Rode, Sarah Irmler  oder Luisa Sturm im vergangen Jahr lange verletzt ausgefallen. Gerade eine Spielerin wie Sturm hätte in ähnliche Sphären vorstoßen können“, betont Nowak: „Ich hoffe, dass sich alle Genannten weiter in der Bundesliga anbieten können und sich dann für höhere Aufgaben empfehlen. Insgesamt ist es unser Ziel, den Spielerinnen, neben der Gestaltung der physischen Entwicklung, enorm viel Rüstzeug in der individuellen technisch-taktischen Ausbildung sowie der Zweikampfhärte mitzugeben.“

Denn für Nowak und den gesamten DHB liegt das Hauptaugenmerk darin, möglichst viele Spielerinnen aus dem Nachwuchsbereich kurzfristig in den Kader der Frauen-Nationalmannschaft zu befördern: „Wir sind sehr stolz darauf, dass sich in den letzten Jahren mit Xenia Smits, Dinah Eckerle und Jennifer Rode bereits drei junge Damen etablieren konnten“, sagt Nowak. Und ein Toptalent hat gegen Island gerade sein erstes Länderspiel absolviert: Die 18-jährige Emily Bölk ist nun schon fest im Frauenteam – mit Hinblick auf die Heim-Weltmeisterschaft 2017. Da hat Nowak einen besonderen Wunsch: „Wir hoffen und wir wünschen uns, dass eine Spielerin wie Emmy  die entscheidenden Tore zum Abschluss einer erfolgreichen Heim-WM 2017 wirft.“

Drei weitere Spielerinnen aus dem nun ehemaligen Juniorinnen-Kader -  Alina Grjseels, Annika Ingenpaß und Alicia Stolle – wurden bereits von Bundestrainer Michael Biegler zu Lehrgängen eingeladen. „Auch das macht uns stolz“, sagt Nowak, „und wir hoffen auf eine weitere gute Entwicklung dieser Spielerinnen.“ Er warnt aber allgemein vor Selbstzufriedenheit: „Wir wissen, dass wir im weiblichen Nachwuchsbereich in Zusammenarbeit mit den Landesverbänden und der Bundesliga noch einiges besser machen können und müssen.“

Quelle: dhb.de
Autor: Handball.de
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