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SOS im Handballverband Westfalen

28.09.2012 - 15:42 Uhr

Neben einem großen Schiedsrichtermangel, der schon für drohende Absagen von kompletten Spieltagen gesorgt hat, kommt im Handballverband Westfalen nun ein neues Problem hinzu, das ebenfalls weitreichende Auswirkungen auf den Spielbetrieb haben könnte.

Der Handballverband Westfalen hat am 09.08.2012 zusammen mit anderen Verbänden die kleine Aktiengesellschaft Handball4all AG mit Geschäftssitz in Stuttgart gegründet. Zweck der Handball4all AG ist die Entwicklung, Pflege und Betrieb einer für den Handballsport spezifischen Software für Verwaltung, Spielbetrieb und ergänzende Abläufe, ein entsprechender Internetauftritt sowie die Beteiligung an in diesem Zusammenhang tätigen Unternehmen. Gründer sind insgesamt 7 Verbände, jedoch nur 5 (Badischer Handball-Verband, Handballverband Württemberg, Handballverband Westfalen, Südbadischer Handballverband und Thüringer Handball-Verband) der insgesamt 22 Landesverbände in Deutschland.

Die Gründer, Aufsichtsräte und Vorstände der Handball4all AG sind sich laut eigener Pressemitteilung sicher, dass mit der Gründung ein Meilenstein in der Zusammenarbeit von Handballverbänden geschaffen wurde und der Handball seine Zukunft selbst in die Hand genommen hat. Das Interesse weiterer Handballverbände sei groß und in der Satzung wurde geregelt, dass ausschließlich der Deutsche Handballbund und deren angeschlossenen Verbände, sowie die Handballbundesliga künftig Aktionäre werden können. So sei sichergestellt, dass die Geschäftspolitik immer vom Handball geprägt sein wird.

Der Handballverband Westfalen hat bisher seit über 12 Jahren mit dem Unternehmen Gatecom, das der Betreiber der Plattform SIS-Handball.de ist, zusammengearbeitet. Nach Bekanntwerden der Neugründung der Handball4all AG und dem Mitwirken des Handballverbandes Westfalen (HVW) hat Gatecom jedoch den Lizenzvertrag mit dem HVW zum Jahresende hin gekündigt, da der HVW nun durch die Gründung der Handball4all AG mit seiner geplanten Verwaltungssoftware in direkter Konkurrenz zu Gatecom steht. Laut Jochen Engelmann, dem Geschäftsführer von Gatecom, ist das Kapital der Handball4all AG in Höhe von 100.000 Euro jedoch bei weitem nicht ausreichend, um die Entwicklung und den Betrieb einer entsprechenden Verwaltungssoftware für den Handballsport zu gewährleisten. Nach eigener Einschätzung geht er von einem fünffachen Mindestkapital aus, um etwas ähnliches wie SIS-Handball.de auf die Beine zu stellen und entsprechend zu betreiben. „Alles andere wäre eine Luftnummer“, so Jochen Engelmann.

Laut einem Artikel des Mindener Tageblatt soll es im Herbst Verhandlungen zwischen Gatecom und dem Präsidium des Handballverbandes Westfalen geben. Ob es dazu wirklich kommen wird, steht zur Zeit aber noch in den Sternen. Es bleibt zu hoffen, dass es eine vernünftige, zukunftsfähige Lösung im Sinne der Vereine geben wird. Bis zum Jahresende und dem Auslauf des SIS-Vertrags bleibt nicht mehr viel Zeit…

Autor: Handball.de
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