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Schwere Woltering-Verletzung überschattet Niederlage gegen Rumänien

16.12.2016 - 22:57 Uhr

In der für Deutschland und Rumänien allerletzten Sekunde der Europameisterschaft in Schweden wurden beide Mannschaften von schwere Verletzungen geschockt. Per Gegenstoß hatte die Rumänin Cristina Zamfir mit dem Schlusspfiff den 23:22-Siegtreffer erzielt, dann konnte sie nicht mehr stoppen, krachte erst in den Torpfosten und dann in DHB-Torfrau Clara Woltering. Beide Spielerinnen blieben benommen liegen, mussten mehrere Minuten von Ärzten auf dem Feld behandelt werden. Den Spielerinnen und den Zuschauern in der Arena stockte der Atem.

Während Zamfir das Feld gehend verlassen konnte, musste Woltering noch länger behandelt werden und wurde schließlich mit einer Trage aus der Halle gefahren. Nach ersten Untersuchungen geht man beim DHB von einer Gehirnerschütterung aus. „Sie hat wohl das Knie gegen den Kopf bekommen und war sehr benommen. Der Arzt muss erst einmal bei ihr bleiben. Wir sind geschockt“, sagte Bundestrainer Michael Biegler: „Gesundheit ist das Wichtigste, ich bin noch nicht in der Lage das Spiel zu analysieren.“

Und Spielführerin Anna Loerper ergänzte: „Die Rumänin Zamfir kam sofort zu mir, hat sich nach Claras Gesundheit erkundigt und sich sofort entschuldigt. Sie habe einfach nicht mehr stoppen können.“

Angesichts der Vorkommnisse wurde das Spiel um Platz fünf, das mit der zweiten deutschen Niederlage in Schweden endete, zur völligen Nebensache. Durch zwei vergebene Chancen in den letzten beiden Minuten sowie zuvor zwei verworfenen Siebenmetern hatte die DHB-Auswahl einen 22:21-Vorsprung aus der Hand gegeben.

Der sechste Platz war dennoch das beste EM-Ergebnis seit der Halbfinal-Teilnahme und Rang vier im Jahr 2008. „Das eine so tolle EM so enden muss, ist ganz bitter“, sagte Loerper, die ebenfalls die Chancenverwertung monierte: „Wir haben zu viele Möglichkeiten ausgelassen, gerade am Ende. Dennoch war diese EM ein Erfolg.“ Das sieht auch Emily Bölk so: „Der sechste Platz ist ein tolles Ergebnis, auf das wir die Heim-WM 2017 aufbauen können.“

Die erste Hälfte war völlig ausgeglichen, die Führung wechselte mehrfach – und man merkte beiden Mannschaften an, dass es das siebte Spiel in weniger als zwei Wochen war. So konnten sich vor allem die Torfrauen beweisen: Woltering wehrte vor dem Wechsel sechs Würfe ab, auf der anderen Seite waren es sieben bei Denisa Dedu – nach 60 Minuten endete dieses Duell mit elf Paraden unentschieden.

Rumänien verzichtete auf Welthandballerin Cristina Neagu sowie Torfrau Paula Ungureanu, dafür ließ Trainer Ambros Martin die jungen Spielerinnen ran. Und die legten nach dem Wechsel erst einmal vor, doch die DHB-Auswahl ging neun Minuten vor dem Ende beim 21:20 erstmals in Hälfte zwei wieder in Führung. Das es nicht zum Sieg reichte, interessierte angesichts der Verletzungen niemanden mehr so richtig.

Deutschland – Rumänien in Göteborg 22:23 (11:11)  

Deutschland: Woltering, Kramarczyk, Eckerle; Lang (1), Karolius (3), Schmelzer (3), Loerper, Behnke (1), Kramer, Naidzinavicius (2/1), Hubinger (3), Bölk (1), Huber (5/2), Fischer (1), Wohlbold (1), Stolle (1)

Rumänien:  Dedu, Dumanska; Udristioiou (3/2),  Scucs (2), Geiger (1), Pintea (2), Buceschi, Florica, Laslo (3),, Iuganu (1), Popa, Zamfir (6), Manea, Zammfirescu (1), Chintoan (1), Chiper (1)

Zuschauer in Göteborg: 2210. - Schiedsrichter: Arntsen/Roen (Norwegen). - Zeitstrafen: 2:2 Minuten (Schmelzer, Hubinger – Pintea, Zamfir). - Siebenmeter: 5/3:6/4  (Huber, Naidzinavius sowie Udristioiou und Buceschi verwerfen) . - Spielfilm: 1:1 (5.), 2:2 (10.), 4:2 (13.),  5:6 (19.), 10:9 (27.) 11:11 (Halbzeit) 12:15 (34.), 15:15 (37.), 17:18 (45.), 21:20 (51.), 22:21 (57.) 22:23 (Endstand)

Quelle: dhb.de
Autor: Handball.de
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