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Rindlisbacher: „In Rosdorf kann man mit weniger Druck arbeiten“

Lars RindlisbacherZoom
Lars Rindlisbacher Foto: TV Jahn Duderstadt
10.10.2012 - 10:36 Uhr

Der TV Stadtoldendorf war die erste Männermannschaft, die Lars Rindlisbacher in seiner Vita vorweisen konnte. Doch auch mit der HG Rosdorf-Grone verbindet der 41-Jährige eine Menge und stand fünf Jahre an der Seitenlinie der Südniedersachsen. Am kommenden Wochenende treffen die beiden Mannschaften aufeinander. Wir haben mit Lars Rindlisbacher über die Partie gesprochen.

 

Handball.de: Lars, am Wochenende treffen mit Rosdorf und Stadtoldendorf zwei Deiner Ex-Clubs aufeinander. Worin unterscheiden sich beide Vereine und worin ihre Mannschaften?

 

Lars Rindlisbacher: Die Vereine unterscheiden sich vor allem in ihrer Ausrichtung. Rosdorf hatte immer mehr Jugendteams, die auch höherklassig gespielt haben, Stadtoldendorf hat aus meiner Sicht nicht so viel Wert auf den Unterbau gelegt. Durch die Verpflichtung von Jens Klingemann im Hauptamt auch für den Jugendbereich könnte sich das jetzt ändern. Aber es braucht natürlich immer viel Zeit, bis so eine Idee erste Früchte trägt.

Rosdorf hatte und hat immer einige gute Talente aus der eigenen Jugend im Kader. Derzeit sind es Aaron Fröhlich, Mathis Ruck und Marcel Schulz, um nur einige zu nennen, die in Rosdorf in der Jugend ausgebildet wurden. Vor einigen Jahren waren es zum Beispiel Basti Frank, Eugen Reifschneider, Abi Ankrah oder Johannes Hartdegen, die den Sprung geschafft haben.

Grundsätzlich kann man in Rosdorf als Trainer ruhiger und mit weniger Druck arbeiten. Da wird der Rahmen vorgegeben und dann lassen sie dich in Ruhe. In Stadtoldendorf ist die Mannschaft in der Oberliga das Highlight in der Region. Da schauen die Menschen ganz anders drauf als in Göttingen, wo vor allem Basketball und Fußball beachtet werden.

 

Handball.de: Du sprichst es an: In Rosdorf hast Du lange gearbeitet, in Stadtoldendorf warst Du gleich zwei Mal. An welche Zeit erinnerst Du Dich dabei besonders gerne?

 

Lars Rindlisbacher: Meine ersten Jahre in Stadtoldendorf waren auch meine ersten Erfahrungen im höheren Männerbereich. Ich war 27 Jahre alt und frischer B-Lizenz-Trainer und hatte Spieler wie Thomas Zwick oder Andreas de Groot, die nicht nur älter waren als ich, sondern auch schon einige Jahre Oberliga-Erfahrung auf dem Buckel hatten. Wir haben uns respektiert und akzeptiert und gut zusammengearbeitet. Dazu hatten wir einige junge Spieler und Erfolg: Aufstieg, zwei Pokalsiege, Platz drei und zwei nach dem Aufstieg. Da erinnere ich mich natürlich gerne dran. 

In Rosdorf kann ich rückblickend die ganzen fünf Jahre nennen. Das hat viel Spaß gemacht, die Mannschaft in den ersten zwei Jahren umzubauen und zu verjüngen und am Ende nach fünf Jahren mit der Vizemeisterschaft den richtigen Punkt zum Rücktritt gefunden zu haben. Mit vielen Spielern von damals stehe ich auch noch freundschaftlich im Kontakt, so dass da am Ende auch mehr übrig geblieben ist als Platzierungen und Punkte.

 

Handball.de: Derzeit trainierst Du die Rosdorfer Frauen. Vermisst Du den Männerhandball?

 

Lars Rindlisbacher: Ja und nein (lacht). Ich trainiere die Frauen und die weibliche A-Jugend, die letzte Saison noch als B-Jugend Vize-Niedersachsenmeister geworden ist. Da entsteht im weiblichen Bereich wieder etwas in Rosdorf, das an die Zeit erinnert, als die Frauen von der Landesliga bis in die dritte Liga durchmarschiert sind. Ob es sportlich ähnlich erfolgreich werden kann, wird sich noch zeigen, aber die Möglichkeiten sind zumindest da.

Derzeit genieße ich auch, dass ich in Ruhe arbeiten kann, nur 10 Minuten zum Training fahre und bei beiden Teams immer mindestens 12 Spielerinnen im Training habe. Das passt und macht Spaß.

Grundsätzlich habe ich aber nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich mich im Männerhandball wohler und besser aufgehoben fühle. Auch wenn die zwei letzten Stationen nicht von Erfolg gekrönt waren... (lacht).

 

Handball.de: Wie wird das Spiel am Samstag ausgehen?

 

Lars Rindlisbacher: Am Samstag trifft die erfahrenere und im Durchschnitt ältere Mannschaft aus Stadtoldendorf auf die dynamischeren Rosdorfer Jungs, die sicher die modernere Spielauffassung  haben.

Wenn Stadoldendorf gut in der Abwehr steht und vor allem von Außen und vom Kreis wenig zulässt, sowie des Tempospiel von Rosdorf unterbindet und Hubertus Brandes in den Griff bekommt, hat es eine Chance. Sonst wird es Rosdorf machen und sich mit seiner handlungsschnellen Spielweise durchsetzen.

 

Handball.de: Vielen Dank!

Autor: Sascha Kurzrock
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