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Rhein-Neckar Löwen gewinnen Viertelfinal-Hinspiel gegen den FC Barcelona

21.04.2014 - 10:02 Uhr

Die Rhein-Neckar Löwen können vom Final Four um die VELUX EHF Champions League träumen. Die Badener gewannen das Viertelfinal-Hinspiel am Sonntagabend in der ausverkauften SAP Arena gegen den FC Barcelona 38:31 (22:14) und haben sich somit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Samstag in Barcelona verschafft. 50 Minuten lang zeigten die Löwen gegen den großen Favoriten dabei Handball wie von einem anderen Stern.

Nur vier Tage nach dem 29:26-Erfolg am Mittwochabend gegen den THW Kiel, der den Löwen die Tabellenführung in der DKB Handball-Bundesliga einbrachte, gastierte mit dem FC Barcelona die nächste Knaller-Mannschaft in der SAP Arena. Und es war erneut eine Partie auf höchstem Niveau, mit einer Leistung der Löwen, wie man sie wohl bislang noch nicht gesehen hat. In der ersten Halbzeit überrollten die Gelbhemden das als momentan bestes Team der Welt geltende spanische Starensemble förmlich und bauten den Vorsprung sogar bis auf elf Treffer nach rund 40 Minuten aus. „Oh wie ist das schön“-Gesänge schallten anschließend von den Rängen der SAP Arena. Die Fans bekamen von den Löwen ihr wohl schönstes Ostergeschenk. „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Wir waren gegen eine Weltklasse-Mannschaft das bessere Team“, befand Löwen-Kapitän Uwe Gensheimer, der unglaubliche 14 Treffer erzielte. Gedeon Guardiola fügte an: „Wir sind glücklich über das, was wir diese Woche erreicht haben.“

Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson sagte auf der Pressekonferenz: „Es war ein fantastisches Spiel zweier guter Mannschaften. Wir haben in der Abwehr sehr gut gespielt. Und vor allem natürlich im Angriff. Großes Kompliment an die Mannschaft. Und natürlich auch an die Zuschauer für diese fantastische Atmosphäre. Es wird aber natürlich eine sehr schwere Aufgabe in Barcelona.“ Sein Gegenüber Xavi Pascual urteilte: „Glückwunsch an die Löwen, sie haben super gespielt. Wir haben in der Abwehr keine gute Leistung gezeigt, das zeigen auch die 38 Gegentore.“ Mehr hatte der spanische Verein in einer Champions League Begegnung in den zurückliegenden zehn Jahren übrigens erst einmal bekommen, beim 31:41 gegen den THW Kiel.

Barcelona hatte Anwurf, ging durch Viran Morros de Argila in Führung – die einzige an diesem Abend. Denn Uwe Gensheimer vollendete einen klasse Spielzug zum Ausgleich und traf kurz später zum 2:1. Da hatte Niklas Landin, der Torwart der Löwen, schon zwei Bälle abgewehrt, kurze Zeit später sollte der dritte folgen, ein Siebenmeter von Siarhei Rutenka. Und nun folgten Traumsekunden der Löwen, der Auftakt zu einem Offensiv-Feuerwerk in den ersten 30 Minuten. In Unterzahl, Nikola Manojlovic musste für zwei Minuten raus, zogen die Löwen durch Treffer von Andy Schmid und ein Gegenstoßtor von Gensheimer, der sich den Ball in der Abwehr selbst erkämpft hatte, auf 4:1 davon (5.). Und die Löwen waren in der Anfangsphase von Barcelona überhaupt nicht zu bändigen. Auf das 4:2 der Gäste folgten Treffer per Siebenmeter von Gensheimer und Alexander Petersson, garniert von einer Landin-Parade dazwischen. Nach siebeneinhalb Minuten stand es 6:2 für die Löwen. Die Badener spielten wie im Rausch, die Halle kochte und Gäste-Trainer Pascual versuchte die Löwen durch eine frühe Auszeit abzukühlen.

Doch die nächste Gäste-Chance vereitelte erneut Landin, der nach acht Minuten bereits auf fünf Paraden kam, Gensheimer traf zum fünften Mal, 7:2 für die Gelbhemden. Die Löwen begannen vor einer entfesselten Kulisse wie entfesselt. Und es gelang ihnen, das Starensemble aus Barcelona weiter auf Distanz zu halten. Vorne traf in dieser Phase vor allem Bjarte Myrhol für die Badener, der das 8:3, 10:5 und 11:7 (16.) erzielte, hinten packten die Abwehr energisch zu und Landin wehrte den einen oder anderen Ball ab.

Nach dem 12:7 durch Gensheimer ließen die Löwen jedoch drei Möglichkeiten aus, die Gäste konnten den Abstand um zwei Treffer verkürzen (12:9/19.). Es war jedoch nur ein kurzes spanisches Zwischenhoch, denn anschließend zogen die Badener durch Treffer von Myrhol, Schmid und Kim Ekdahl Du Rietz auf 15:9 (22.) davon – der höchste Vorsprung der Partie bislang. Anschließend nutzte der spanische Meister jedoch eine Überzahlsituation, Manojlovic musste bereits zum zweiten Mal für zwei Minuten raus, um auf 16:12 zu verkürzen (25.).

Dann aber folgte ja noch eine völlig verrückte Schlussphase der ersten Halbzeit. Denn nicht etwa der große Favorit aus Barcelona schaffte es, den Vorsprung bis zur Pause weiter zu verkleinern. Nein, die Löwen zogen weiter davon. Vor allem die beiden Außenspieler Gensheimer und Patrick Groetzki trafen mit jedem Wurf ins Tor von Barcelona. Gensheimer hatte bis zur Pause bereits unglaubliche zehn Treffer erzielt.

Und als Du Rietz zwei Sekunden vor der Halbzeitsirene zum 22:14 traf, hatten die Löwen in den letzten fünf Minuten einen 6:2-Lauf hingelegt. Noch nie in den zurückliegenden 20 Jahren lag der FC Barcelona in der Champions League zur Pause mit acht Treffern hinten. Und Du Rietz setzte den Torreigen auch nach der Pause mit zwei Treffern zum 23:14 und 24:15 fort. Und als Petersson dann einen Gegenstoß vollendete, waren die Löwen plötzlich mit zehn Treffern vorne (33.). Und die Badener hielten diesen Vorsprung, der in den kommenden Minuten stets zwischen neun und zehn Treffern pendelte. Nach 39 Minuten erzielte Groetzki mit dem 30:19 sogar die erste Elf-Tore-Führung für die Gelbhemden.

Auch eine sich anschließende Unterzahl nach Zeitstrafe gegen Du Rietz überstanden die Löwen recht schadlos, durften danach selbst in Überzahl ran, nach Foul von Nikola Karabatic gegen Schmid sogar 41 Sekunden in doppelter Überzahl, die Gedeon Guardiola mit einem Gegenstoßtreffer zum 35:25 (47.) beendete. Barcelona nahm nun erst mal die zweite Auszeit, schaffte es aber auch in der folgenden Überzahlsituation nach Zeitstrafe gegen Isaias Guardiola nicht näher heran zukommen.

So ging es beim Stande von 36:26 in die letzten zehn Minuten, die Landin mit einer Parade eröffnete, anschließend allerdings drei Mal hinter sich greifen musste (36:29/54.). Die Löwen vergaben in dieser Phase der Partie eine noch bessere Ausgangsposition für das Rückspiel, weil sie im Angriff zu viele Chancen liegenließen. Erst Myrhol beendete die kurze torlose Phase mit dem 37:29 (55.). Den nächsten Löwen-Treffer legte Du Rietz mit dem 38:29 nach. In den letzten Minuten und Sekunden verteidigten die Gelbhemden mit viel Kampf und Leidenschaft ihren Vorsprung und nehmen nun sieben Treffer mit nach Barcelona.

Rhein-Neckar Löwen - FC Barcelona 38:31 (22:14)

Rhein-Neckar Löwen: Landin, Stojanovic (bei zwei Strafwürfen ) - Schmid (2), Gensheimer (14/3), Roggisch (n.e.), Sesum (n.e.), I. Guardiola, Manojlovic, Gorbok (1), Groetzki (5), G. Guardiola (1), Petersson (3), Ekdahl Du Rietz 52), Sigurmannsson (n.e.), Myrhol (6), Prodanovic (n.e.).

FC Barcelona: Sterbik (ab 31..) Saric - Noddesbo (4), Garcia (2), Tomas (1), Entrerrios (4), Sorhaindo, Sarmiento (3), Arino, Gurbindo (1), Rutenka (2), Stranovsky, Morros, Karabatic (4), Saubich, Lazarov (10/7).

Trainer: Gudmundur Gudmundsson - Xavier Pascual.
Schiedsrichter: Thierry Dentz / Denis Reibel ( FRA ).
EHF Beobachter: Roland Bürgi / Vladimir Sokol ( SUI / CRO).
Zuschauer: 13.200 (ausverkauft).
Strafminuten: Manojlovic (4) Ekdahl du Rietz (2) I. Guardiola (2), Gensheimer (2) - Karabatic (4), Tomas (2).
Siebenmeter: 4/3 - 8/7. Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer trifft die Latte. FC Barcelona: Rutenka scheitert an Landin Jacobsen.

Zeitstrafen: 5 – 3.

Spielfilm: 2:1 (5.), 6:2 (8.), 10:6 (15.), 15:9 (22.), 22:14 (HZ), 28:18 (36.), 30:20 (40.), 35:25 (47.), 38:31 (EN). 

Quelle: Rhein-Neckar Löwen
Autor: Handball.de
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