Startseite » Männer » 3. Liga Männer » 3. Liga Ost Männer » Pysall: „Wer so denkt, der fällt auf die Nase“

Pysall: „Wer so denkt, der fällt auf die Nase“

Dresdens Coach erklärt, warum ein Aufstieg kein Selbstläufer wird

05.06.2015 - 22:25 Uhr

In unserer Interviewserie zum Saisonende in der 3. Liga Ost haben wir mit Peter Pysall vom HC Elbflorenz gesprochen.

Peter, gerne hätten wir zum Aufstieg in die 2. Bundesliga gratuliert, jetzt geht es in die Ehrenrunde in Liga 3. Bereits in der Rückrunde lief es aber schon nicht mehr richtig rund, hier seid Ihr nur Tabellenneunter. Warum kam der HC Elbflorenz ins Stottern?

Nach der punktemäßig sehr starken Hinrunde, hat sich die Mannschaft vielleicht in der Rückrunde etwas zu sehr unter Druck gesetzt. Vielleicht war das Wort Aufstieg auch zu früh zu präsent. Zudem wird gerne übersehen, dass wir unsere Punkte in der Hinrunde hart erkämpft haben. Wir haben kein Team 60 Minuten an die Wand gespielt und nicht wenige Spiele knapp für uns entschieden. Trotzdem haben wir natürlich schon angefangen die Rückrunde im Details zu analysieren und werden die richtigen Schlüsse daraus ziehen.

MOPO24.de sprach im Relegationsbericht von einem „sichtlich angefressenen Coach Peter Pysall“. Was hat Dich nach den beiden verlorenen Partien speziell gewurmt?

Gewurmt ist das falsche Wort. Wir alle zusammen waren natürlich nach dem verpassten Aufstieg in eigener Halle enttäuscht. Das ist, glaube ich, ganz normal. Wenn es anders wäre, hätten wir im Leistungssportbereich nichts zu suchen.

Gegen Springe fiel nach der 46. Minute kein Tor mehr für Euch, auch in der abgelaufenen Saison hat zum Beispiel der Absteiger aus Northeim mehr Treffer erzielt. Warum fehlt im Angriff die Durchschlagskraft?

Es ist sicherlich richtig, dass unsere Stärke in der Kombination Abwehr-Torhüter lag. Zudem haben wir noch Reserven im Tempospiel und auf den Königspositionen im Rückraum. Daran werden wir weiter hart arbeiten und außerdem glauben wir mit den Neuverpflichtungen nicht nur im Aufbau an Qualität dazugewonnen zu haben.

Mit Quade, Lindt, Boese, Greß, Kretschmer und Tovas kommen gleich sechs Neue, alle können Zweitligaerfahrung vorweisen. Wird der Aufstieg mit diesen Spielern zum Selbstläufer?

Der Begriff Selbstläufer ist der natürliche Feind jedes Leistungssportlers. Wer so denkt, der fällt auf die Nase. Wir haben im nächsten Jahr ohne Frage ein gutes Team zusammen, aber auch dieses Team muss hart arbeiten um Erfolg zu haben. Da ist das Trainerteam wie die Mannschaft auf einer Linie. Bei uns gibt es keine Träumer! Wir gehen unsere Ziele genauso ernsthaft an wie in den Jahren zuvor.

Eine neue Halle soll gebaut werden, zur Relegation kamen aber nur rund 400 Fans aus Dresden. Hast Du eine Erklärung dafür, warum der Handball in Dresden noch nicht richtig angekommen ist?

Das ist eine Frage der Relation. Seitdem der Verein 2006 angefangen hat ist das Interesse stetig gestiegen. Wir haben mittlerweile einen Fanclub und sind auch bei Auswärtsspielen gut präsent. Auch die Unterstützung bei den Heimspielen wächst. In Dresden ist die Sportkonkurrzenz natürlich groß. Sich da zu positionieren ist sicher nicht einfach. Wir werden aber weiter hart daran arbeiten. Zudem bin ich davon überzeugt, dass wir mit dem Hallenbau weiter an Attraktivität gewinnen. Überhaupt ist der Hallenbau ein Projekt, was überregional im Handball nicht so oft zu finden sein wird. Wenn dann noch mehr Verantwortliche in Handball-Dresden verstehen, dass wir durch mehr Kooperation den Sport noch attraktiver machen können und alle davon profitieren, dann bin ich sehr optimistisch, dass Handball im Dresdner Sport seinen festen Platz haben wird.

Viel Erfolg dafür und vielen Dank für das Gespräch!

Autor: Sascha Kurzrock
Diesen Beitrag im Forum diskutieren



Der Handball.de Vereinsrabatt

Zurück