Startseite » Nationalmannschaft » Juniorinnen » Platz 4 für DHB-Juniorinnen bei U20-WM nach toller Aufholjagd gegen Rumänien

Platz 4 für DHB-Juniorinnen bei U20-WM nach toller Aufholjagd gegen Rumänien

15.07.2016 - 16:52 Uhr

Am Ende eines tollen Turniers und einer starken Teamleistung standen ganz bittere Tränen: Die deutschen Juniorinnen werden am Samstag ihren Rückflug von der U20-Weltmeisterschaften ohne Medaillen im Gepäck antreten müssen. Weniger als 20 Stunden nach der 25:32-Halbfinal-Niederlage gegen Gastgeber Russland, verlor das Team des Trainergespanns Marielle Bohm und Nico Kiener das am Ende dramatische Spiel um Platz drei trotz einer herausragenden Aufholjagd mit 25:26 (10:17) gegen Rumänien.

Damit ereilt die Mannschaft um Alina Grijseels das gleiche Schicksal wie ihre Vorgängerinnen vor zwei Jahren in Kroatien, die die seinerzeit die U20-WM ebenfalls mit dem bitteren vierten Platz hinter Korea, Russland und Dänemark beendet hatten. Damals war es aber nicht so bitter wie am Freitag in Moskau, wo sich am Abend Russland und Dänemark (28:25 im Halbfinale gegen Rumänien) im Finale gegenüberstanden.

Zur Pause standen die Zeichen auf eine klare Niederlage für die auch schon anfangs wacker kämpfende DHB-Auswahl. Die Rumäninnen führten mit 17:10, nachdem die deutsche Abwehr zu wenig Zugriff auf ihre Gegenspielerinnen hatte. Auch ein früher Torwartwechsel von Madita Kohorst (die am Ende elf Paraden aufwies) auf Vanessa Fehr brachte keine Wende, zudem erhielt die DHB-Auswahl auch zu viele Zeitstrafen von den spanischen Schiedsrichtern aufgebrummt.

Die ersten 30 Minuten nahmen somit einen ähnlichen Verlauf wie das finale Gruppenspiel gegen den gleichen Gegner, als die DHB-Auswahl nach dem 13:18 zur Pause sogar einen späteren Sechs-Tore-Rückstand aufgeholt und ein für Rumänien schmeichelhaftes 29:29 erreicht hatte.

Nach elf Minuten führte der U18-Weltmeister von 2014 in der Neuauflage dieses Finale mit 7:4. Deutschland traf vorrangig von den Außenpositionen, während die Abwehr die Kreise der erneut überragenden Rumänin Cristina Laslo (12 Tore) nicht einengen konnte. Tor um Tor setzte sich Rumänien ab, auch weil Torfrau Madalina Ion einige wichtige Paraden zeigte. Insgesamt war das Offensivspiel beider Mannschaften stärker als die Abwehrleistung.

In Hälfte zwei kehrte Kohorst zurück zwischen die Pfosten - und gab dem deutschen Angriff die nötige Sicherheit. Denn nach dem schier ausweglosen 11:19 gingen die deutschen Juniorinnen im Turnierspiel innerhalb von 13 Tagen an ihre letzten Reserven. Wie schon im Gruppenspiel, als sie dank einer bravourösen kämpferischen Leistung einen Sechs-Tore-Rückstand aufgeholt hatten, starteten sie ihre Aufholjagd. Innerhalb von zehn Minuten waren sie beim 17:21 wieder auf Schlagdistanz, als Pia Adams nach einem Foul die Rote Karte sah.

Doch selbst davon waren sie in ihrem letzten gemeinsamen Spiel im Nachwuchsbereich nicht geschockt. Elf Minuten vor dem Ende wankte Rumänien gewaltig, die DHB-Auswahl war beim 20:23 drauf und dran die Partie zu kippen. Aber Laslo war unaufhaltsam und hielt ihr Team alleine am Leben.

Vier Minuten vor Schluss wehrte Kohorst beim 23:26 einen Laslo-Strafwurf ab und pushte ihre Teamkameradinnen nach vorne - und mit ihrem vierten Treffer sorgte Grijseels für den Anschluss. Wie schon im Gruppenspiel war es nun Dramatik pur. 80 Sekunden vor dem Ende setzt sich Annika Ingenpaß in Unterzahl am Kreis durch - 25:26. Auszeit der Rumäninnen, die nun völlig von der Rolle waren. Und sie verlieren erneut den Ball. Noch 27 Sekunden, Auszeit Bohm, letzter Angriff der Partie. Rumänien deckt clever, verursacht aber einen finalen direkten Freiwurf. Nele Reimer tritt an, abgeblockt. Rumänien feiert, die DHB-Mädels sind am Boden zerstört und weinen bittere Träne.

Statistik  Deutschland - Rumänien in Moskau 25:26 (10:17)

Deutschland: Madita Kohorst (VfL Oldenburg), Vanessa Fehr (TSV Bayer 04 Leverkusen); Annika Ingenpaß (TuS Metzingen/5), Amelie Berger (TSV Bayer 04 Leverkusen), Alina Grijseels (BVB 09 Dortmund/4), Kathrin Pichlmeier (HSG Blomberg-Lippe/1), Alica Burgert (HSG Freiburg), Ramona Ruthenbeck (TSV Bayer 04 Leverkusen/6/5), Nele Reimer (HC Leipzig/1), Lisa Wieder (TG Nürtingen/3), Aylin Bok (SG BBM Bietigheim), Pia Adams (TSV Bayer 04 Leverkusen/3), Alicia Stolle (HSG Blomberg-Lippe), Jenny Behrend (VfL Oldenburg/1), Lynn Schneider (Buxtehuder SV), Paula Prior (Buxtehuder SV/1)

Beste Torschützin Rumänien: Laslo (12/5); - Schiedsrichter: Alvarez Mata/Bustamante Lopez (Spanien); - Zeitstrafen: Deutschland 20 Minuten plus rote Karten Stolle und Adams, Rumänien 8 Minuten, Siebenmeter: 5/5:5/8. – Spielfilm:  2:3 (5.), 4:6 (10.), 6:10 (15.), 7:12 (20.), 8:14 (25.), 10:17 (Halbzeit), 11:19 (34.), 15:21 (42.), 17:21 (44.),  20:23 (49.), 23:26 (55.), 25:26 (Endstand)

Quelle: dhb.de
Autor: Handball.de
Diesen Beitrag im Forum diskutieren



Der Handball.de Vereinsrabatt

Zurück