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Perspektivteam der HSG Konstanz nach meisterlicher Saison in Oberliga aufgestiegen

28.05.2015 - 13:40 Uhr

Ende 2010 hatten sich das Management und die sportliche Führung der HSG Konstanz entschlossen, einen leistungsorientierten Unterbau für die Drittligamannschaft zu schaffen. Damals spielte die zweite Mannschaft der HSG noch in der Bezirksliga. Nun, nicht einmal viereinhalb Jahre und drei Meisterschaften und Aufstiege später, wird das Perspektivteam der Konstanzer in der kommenden Saison in der vierhöchsten Spielklasse, der Oberliga Baden-Württemberg, an den Start gehen – als einziges Reserveteam der Liga. In Baden-Württemberg verfügen nur die Erstligisten Balingen-Weilstetten und die Rhein-Neckar Löwen mit ihren Drittliga-Talentschmieden über solch hochklassige Zweitvertretungen.
    
Nach dem sofortigen Aufstieg des in dieser Form neugegründeten Konstanzer Perspektivteams in die Landesliga (2011) und der dortigen mit dem Aufstieg in die Südbadenliga verbundenen Meisterschaft im Jahr 2013 folgte nach wieder nur zwei Jahren in der höheren Liga eine phänomenale Saison 2014/15 im südbadischen Oberhaus. Das mit einem Durchschnittsalter von gerade etwas mehr als 20 Jahren erneut mit großem Abstand jüngste Team der Liga kann dabei auf außergewöhnliche Werte in Südbadens höchster Spielklasse zurückblicken. In 26 Spielen konnten sage und schreibe 21 Siege und damit 42:10 Punkte gefeiert werden. Zwischen Dezember 2014 und Ende März 2015 blieb die junge Mannschaft ungeschlagen und dominierte die Liga mit elf Erfolgen in Serie. Plus 125 Tore im Torverhältnis drücken die Überlegenheit mit der mit Abstand besten Ausbeute aller Teams aus – das zweitbeste Torverhältnis der Liga erreicht mit 64 Treffern im Plus nur die Hälfte der Konstanzer Ausbeute. Und wie die Drittligamannschaft hatte auch das Südbadenliga-Team mit nur 600 Gegentoren die beste Abwehr der Liga – mithin nur 23 pro Partie. Ganze 84 Treffer mehr musste die zweitbeste Defensive der Liga hinnehmen.

Der verdiente Lohn: Schon am fünftletzten Spieltag stand die Meisterschaft und der erneute, der dritte Meistertitel und Aufstieg in den letzten fünf Jahren fest. In der kommenden Saison warten nun erfahrene, mit hochkarätigen Spielern bestückte Mannschaften in der viertklassigen Oberliga Baden-Württemberg. „Eine Platzierung hatten wir gar nicht als Saisonziel vorgegeben. Dies ist uns bei den jungen Spielern gar nicht so wichtig“, erzählt Andre Melchert, Sportlicher Leiter der HSG Konstanz, und ergänzt: „Viel wichtiger ist, dass sich jeder einzelne Spieler von Woche zu Woche weiterentwickelt.“ So sollte sich das Team selbst ein Saisonziel setzen. Ein Platz im oberen Drittel der Tabelle sollte es sein, meinten die Talente aus dem Perspektivteam.

So haben sie mit einer meisterlichen Spielzeit die Erwartungen gleich im doppelten Sinne übertroffen. Nicht nur die Dominanz und frühe Meisterschaft waren in dieser überlegenen Art und Weise nicht unbedingt zu erwarten, sondern auch die individuelle Weiterentwicklung im Perspektivteam, dem Sprungbrett in die Drittligamannschaft der HSG Konstanz, war bei vielen Akteuren beeindruckend, ja rasant. „Die Saison ist sehr gut gelaufen, denn sowohl die Weiterentwicklung von Woche zu Woche als auch auch das Saisonziel der Mannschaft wurden mehr als erreicht“, zeigt sich auch Andre Melchert begeistert vom Auftreten seiner Nachwuchshoffnungen.

Das Konzept mit dem gleichen Spielsystem in A-Jugend sowie erster und zweiter Mannschaft, gemeinsame Trainingseinheiten und eine hohe Durchlässigkeit nach oben in die 3. Liga trägt viele Früchte. Nicht nur, dass mit Kai Mittendorf, Alexander Lauber und Benjamin Schweda mittlerweile drei Spieler schon zum Stammpersonal im Drittligateam aufgestiegen sind, auch Maximilian Wolf, Patrick Muturi, Luis Weber, Luis Pfliehinger und Felix Krüger klopfen an die Tür zur 3. Liga und konnten dort schon mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machen. Zudem konnten Spieler aus der A-Jugend-Bundesliga-Mannschaft wie Jonas Löffler und Jonas Besemann, Noah Kehl und Noah Meisinger hervorragend in das ohnehin schon blutjunge Team integriert werden und präsentierten ihr Können schon im Aktivenbereich in der Südbadenliga. Schließlich sorgte Michael Oehler nach seiner Verletzung im Drittliga-Endspurt für mächtig Furore, als er in den beiden letzten Drittliga-Partien für 14 Tore sorgte – auch ihm merkte man die gewonnene Sicherheit und das gewachsene Selbstvertrauen durch gute Auftritte im Perspektivteam an.

Nicht umsonst betont Andre Melchert die Rolle des Perspektivteams als Ausbildungsmannschaft für das Drittligateam: „In den Spielen und den Trainingseinheiten hat jeder junge Spieler die Chance, sich für Einsätze in der 3. Liga zu empfehlen. Cheftrainer Daniel Eblen und ich sitzen bei jedem Heimspiel der Zweiten auf der Tribüne, um die Spieler zu beobachten.“ Daran und an vielem anderen wird sich auch in der 4. Liga nichts ändern. „Wir gehen die Liga wieder so an wie die Südbadenliga auch. Warum sollten wir etwas ändern, wenn es letztes Jahr so gut funktioniert hat?“, fragt der Sportliche Leiter, auch wenn er sich bewusst ist, dass in der Oberliga „jedes Spiel ein schweres Spiel werden wird“ und seine Talente auch auf Handball-Profis treffen werden. Er traue seinen sehr jungen Spielern die Oberliga absolut zu, sagt Andre Melchert.

„Die Jungs haben gezeigt, dass sie sehr gute Spiele zeigen können. Was aber auch sicher ist: sie werden immer 100 Prozent geben müssen, um ein Spiel zu gewinnen. Das war in der vergangenen Saison leider nicht immer der Fall.“ Zeitweilig war das Konstanzer Perspektivteam etwas unterfordert und konnte mit lediglich 15 konzentrierten, guten Minuten mit vollem Tempo Spiele sicher und deutlich gewinnen. Wie schon im letzten Spieljahr gibt der Sportliche Leiter der HSG Konstanz für die kommende Saison keine Platzierung als Saisonziel vor. „Für mich ist wieder wichtig, dass sich jeder Spieler von Woche zu Woche weiterentwickelt“, stellt Andre Melchert die Bedeutung der Ausbildungsmannschaft auch in der Oberliga klar. Das wieder wie seit Jahren jüngste Team der Liga wird dann mit einigen neuen Talenten in einer noch anspruchsvolleren Liga an den Start gehen. Genauso unbekümmert und ehrgeizig wie bisher – und mit dem gleichen Ziel der talentierten Nachwuchskräfte: Mittels guter Leistungen in der vierten den Sprung in die dritte Liga schaffen. Vorbilder gibt es bereits zur Genüge.

Quelle: HSG Konstanz
Autor: Handball.de
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