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Natalie Augsburg: Ehrgeiz und Spaß sind ihre Tugenden

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Natalie AugsburgFoto: Sebastian Brauner, Sportsnine
06.03.2012 - 13:36 Uhr

Natlalie Augsburg gehört zu der Sorte Menschen, die jeder sofort ins Herz schließt. Nicht nur, weil die hübsche Blondine der Traum vieler Männerfantasien sein dürfte. Die 28-Jährige scheint immer fröhlich zu sein, verbreitet überall gute Laune. 

“Ich lache viel, lache gerne, mache gerne ein paar Witze, das ist einfach mein Charakter“, verriet sie auf der Internetseite ihres Vereins, dem HC Leipzig. “Humor ist superwichtig, man kann im Leben nicht alles immer so ernst nehmen.” Nur auf dem Spielfeld, wo sie sich in eine echte Kämpfernatur verwandelt, ist eine völlig andere Natalie Augsburg zu erleben. “Nur mit guter Laune geht es natürlich auch nicht. Man muss die Ziele ehrgeizig, aber auch mit Spaß verfolgen”, fügt sie hinzu. Diese Tugenden, Freude am Sport und maximaler Ehrgeiz, sind die Gründe für den Erfolg der linken Außenspielerin. Da sie verhältnismäßig spät mit dem Handball begann, erst im Alter von 15 Jahren, ist ihre Technik ihre Schwachstelle. “Aber dafür ist meine Athletik umso besser”, sagt die 1,76 m große Frau, die in ihrer Jugend viel Leichtathletik betrieb. 

Der Bruder als Vorbild 

Fragte man Natalie Augsburg in ihrer Jugend nach ihrem Vorbild, nannte sie nicht die üblichen Handballstars. Ihren Bruder bewunderte sie weitaus mehr. “Er war früher ein guter Fußballspieler, spielte in der Jugend beim SC Freiburg”, verriet sie gegenüber Handball.de. Leider verletzte er sich häufig. “Ich habe immer bewundert, wie er sich wieder zurückgekämpft hat.” Letztendlich musste er seine Karriere beenden, als er bereits für die Amateure des SC Freiburg spielte. Natalie Augsburg selbst hat umso besser gelernt, Rückschläge richtig einschätzen zu können. Als sie im Jahre 2008 einen Bruch des Mittelhandknochens ihrer linken Hand erlitt, badete sie nicht im Selbstmitleid. “Ich bin topmotiviert und wenn ich zurückkomme, bin ich wieder die alte”, sagte sie damals gegenüber den Medien.  

Seit dem Jahre 2007 steht Natalie Augsburg beim HC Leipzig unter Vertrag. Zuvor spielte sie beim Rastatter TV und bei der TSG Ketsch. “Teamsport ist sehr belebend, macht viel Spaß. Man lernt viele unterschiedliche Menschen kennen”, sagt sie über ihre Freude am Sport. “Gerade bei uns in Leipzig spiele ich zum Beispiel mit vielen Frauen aus Skandinavien zusammen, mit denen ich mich sehr gut verstehe.” Ein Grund für die gute Stimmung in der Mannschaft dürfte der Erfolg sein: Im Jahre 2008 gelang der DHB-Pokalsieg, in den Jahren 2009 und 2010 die Deutsche Meisterschaft. “Ich würde gerne mit dem HCL den Europapokal gewinnen,” sagt sie über ihre nächsten Ziele. “Außerdem wäre die Teilnahme an den Olympischen Spielen ein Traum. In diesem Jahr ist er nicht in Erfüllung gegangen. Aber wer weiß, vielleicht spiele ich in vier Jahren immer noch Handball.”

In Berlin liegt ihre Zukunft
Im Alter von 28 Jahren stellt sich jede Sportlerin die Frage, wie es nach der Karriere weitergehen soll. Natalie Augsburg hat bereits Pläne: Sie möchte in Berlin leben. “Ich mag diese Stadt, weil sie so vielfältig ist und viele Kulturen aufeinandertreffen”, erklärt sie. Glücklicherweise ist auch ihr Freund dazu bereit, in die Hauptstadt zu ziehen. Ihre berufliche Zukunft hingegen ist noch offen. Sie hat kürzlich ihr Diplom in der Wirtschaftspädagogik gemacht, bezeichnet die bestandene Prüfung als den schönsten Moment ihres Lebens. Demnächst möchte sie neben dem Sport berufstätig sein. Doch in welchem Beruf ? “Sportmarketing würde mich sehr reizen”, antwortet sie. Sie weiß sehr wohl, dass die nächsten Jahre nicht ganz einfach werden. Leistungssport und Beruf zusammenzubringen, ist mit einem großen Zeitaufwand verbunden. Schließlich wird beim HC Leipzig zweimal täglich trainiert. Umso wichtiger wird es sein, in der wenigen Freizeit abschalten zu können. “Ich lese gerne Romane”, sagt die junge Frau, die ihren Feierabend lieber mit einen Buch als vor dem Fernseher verbringt. Ihr zweites großes Hobby ist das Singen: “Das gibt gute Laune.” Diese Aussage passt wieder einmal zu der fast immer glücklich wirkenden Natlie Augsburg. 


  

Autor: Oliver Jensen
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