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Kerstin Reckenthäler (Bayer Leverkusen) vorm Final 4 um die Deutsche Meisterschaft der wA-Jugend-Bundesliga: „Vorfreude auf das Final Four ist riesig!“

23.05.2016 - 12:49 Uhr

Am 28. und 29. Mai 2016 steigt in der Leverkusener Smidt-Arena das Final 4 um die Deutsche Meisterschaft der weiblichen A-Jugend-Bundesliga. Zum vierten Mal in Folge stehen die Juniorenelfen in der Endrunde. Unser Pressedienst sprach mit Kerstin Reckenthäler über das Final 4 und die Handball-WM 2017 in Deutschland.

Deine Mannschaft hat sich souverän für das Final Four qualifiziert. Im Viertelfinale musste man mit dem VfL Oldenburg einen harten Brocken aus dem Weg räumen, die Gäste waren drei Halbzeiten auf Augenhöhe. Was hat letztlich den Ausschlag zu euren Gunsten gegeben?
Oldenburg hat gegen uns in der Abwehr sehr kompakt und gut gestanden, und wir haben es sowohl in Oldenburg als auch in Leverkusen in der ersten Halbzeit nicht geschafft, uns von dem Druck "ins Final 4 kommen zu müssen", zu befreien. Durch drei, vier schnelle Tore zu Beginn der zweiten Halbzeit konnten wir uns Selbstvertrauen holen und dann letztlich davonziehen. Jetzt fiebern wir dem Final 4 positiv entgegen.
 
Wie hoch ist dieser Erfolg, unter den vier besten weiblichen A-Jugend-Mannschaften zu stehen, für dich persönlich und den TSV Bayer Leverkusen zu bewerten?
Wenn man bedenkt, dass wir es zum vierten Mal in Folge geschafft haben, unter den besten vier Mannschaften Deutschlands zu stehen, ist das unglaublich. Man darf ja nicht vergessen, dass sich von Jahr zu Jahr das Team verändert, neue Spielerinnen dazukommen, ältere komplett in den Damenbereich wechseln. Da jedes Mal ein Team zu formen, was erfolgreich ist und sich als Team versteht, ist schwierig. Da spricht einiges für das Konzept hier in Leverkusen. Für mich persönlich ist es immer etwas Besonderes, im Final 4 zu stehen. Die Atmosphäre und die Emotionen, die da entstehen, lassen das für die Mädels zu etwas werden, an das sie sich ihr Leben lang erinnern werden, und das versuche ich den Mädels immer wieder klarzumachen und zu transportieren.
 
Das diesjährige Final 4 findet in Leverkusen statt. Wie groß ist die Vorfreude bei der Mannschaft und bei dir?
Natürlich ist die Vorfreude beim Team und mir riesig! Wichtig ist trotzdem, dass die Mädels sich nicht unter Druck setzen, da versuchen wir mit Mannschaftsaktivitäten und positivem Denken entgegenzuwirken. Die Mädels sollen sich auf das Sportliche konzentrieren, aber gleichzeitig dieses Interesse an ihnen einfach genießen. Es zeigt ja auch, dass es sich lohnt, für seinen Traum zu kämpfen, und dass harte Arbeit, wenig Freizeit etc. sich irgendwann auszahlen.
 
Im Hintergrund arbeiten viele Helferinnen und Helfer am Final Four. Was bekommst du von all dem mit?
Es passiert im Moment ganz viel im Vorfeld des Turniers. Es gibt eine Orga-Gruppe, die permanent im Einsatz ist. Von T-Shirts über Tassen und die Tickets etc. ist alles bereits geplant bzw. umgesetzt. Alle sind mit eingespannt, und vor allem Jutta Ehrmann-Wolf setzt alles in Bewegung, um für alle Beteiligten Teams dieses Wochenende zu einem Highlight zu machen. Ich versuche mich auf den sportlichen Part zu konzentrieren und mein Team bestmöglich mental und spielerisch einzustimmen.
 
Zurück zum Sportlichen: Was habt ihr euch für die Endrunde vorgenommen?
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass wir nicht das Finale ins Visier nehmen. Aber das möchte jedes Team beim Final 4. Deswegen nimmt man ja teil und arbeitet hart dafür. Meine Gedanken sind jedoch zunächst ausschließlich auf Bensheim und das Halbfinale ausgerichtet. Es wäre unser großer Traum, wenn wir zum vierten Mal in Folge das Finale spielen dürften, und dafür werden wir gegen Bensheim alles in die Waagschale werfen.
 
Was zeichnet dein Team in dieser Spielzeit besonders aus?
Das würde ich nur ungerne verraten.
 
Im Halbfinale trefft ihr auf die HSG Bensheim/Auerbach. Wie schätzt du den Gegner und eure Chancen ein?
Bensheim ist auf nahezu jeder Position gut besetzt. Sie haben eine starke rechte Seite mit ihren Linkshänderinnen Sophia Sommerrock und Julia Maidhof. Dazu kommen weitere DHB-Spielerinnen wie Pia Magnago und Lisa Friedberger. Sie spielen variable Deckungsformationen und modernen Handball im Angriff. Von daher schätze ich Bensheim und uns auf Augenhöhe ein. Wir werden im Halbfinale alles geben müssen, um Bensheim zu schlagen.
 
Welche der vier Mannschaften ist aus deiner Sicht Favorit auf den diesjährigen Meistertitel?
Ich finde diese Frage immer ziemlich schwierig zu beantworten, weil ich glaube, dass alle Teams im Final 4 Chancen haben. 2013 war zum Beispiel Blomberg ganz großer Favorit, und uns hatte niemand wirklich auf der Rechnung, trotzdem haben wir damals gewonnen. Von der Spielerqualität ist natürlich Buxtehude schon so etwas wie der große Favorit. Dahinter kommen Bensheim und wir. Bad Schwartau ist jedoch sehr unbequem zu spielen, und Trainer Olaf Schimpf sagte ja bereits, dass sie nicht nur "zum Zuschauen" anreisen. Es wird, glaube ich, viel davon abhängen, wer einfach an diesem Wochenende auf den Punkt, vor allem auch mental fit ist, Leistung abrufen kann und wer vielleicht das Quäntchen Glück mehr auf seiner Seite hat.
 
Der Mädchen- und auch der Frauenhandball stehen im Schatten des Jungen- und Männerhandballs. 2017 findet in Deutschland die Frauen-Weltmeisterschaft statt. Was würdest du dir aufgrund der Heim-WM für den Mädchen- und Frauenhandball wünschen?
Insgesamt finde ich es wichtig, dass die Sportart Handball - egal, ob männlich oder weiblich - breites Interesse findet, einfach, weil es ein toller Sport ist. Natürlich wäre ein Erfolgserlebnis im weiblichen Bereich wichtig, um wieder mehr Interesse zu wecken. Ich möchte mir aber darüber hinaus kein Urteil erlauben oder eine Einschätzung geben, dafür sind andere zuständig. Ich bin Trainerin des Juniorteams in Leverkusen und versuche da einfach durch gute Arbeit einen kleinen Teil beizutragen, dass Talente gefördert werden. Die WM 2017 wird sicherlich ein tolles Event, was wir alle gemeinsam mit großer Freude verfolgen werden.

Quelle: Bayer Leverkusen
Autor: Handball.de
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