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Interview mit Markus Assemacher (Hallensprecher der Füchse Berlin): "Irgendwo bin ich vermutlich eine kleine Rampensau"

29.11.2016 - 12:17 Uhr

Markus Assemacher ist 41 Jahre alt, verheiratet, hat zwei Kinder, betreibt ein erfolgreiches Restaurant und eine Eventlocation. Doch seine Leidenschaft ist der Handball: Seitdem er fünf Jahre alt ist, spielt er selber, am Dienstag ist er zudem seit 5.555 Tagen Hallensprecher des Bundesligisten Füchse Berlin.

 

Markus, nach all den Jahren – erinnerst du dich überhaupt noch an den ersten Tag bei den Füchsen?

Markus Assemacher: Na klar, das war in der Cyclopstraße. Ausverkauftes Haus, 280 Zuschauer, ich glaube gegen Schwartau.

Wer hat gewonnen?

Wir haben gewonnen!

Was war aufregender? Das erste Mal Hallensprecher sein oder erstes Mal Bundesliga?

Ich glaube, das kann man tatsächlich nicht sagen. In der Cyclopstraße war es klein, fein, extrem familiär. Dazu war ich das erste Mal Hallensprecher, eine neue Erfahrung. Niemand wusste, wie das alles gemacht werden soll und ich durfte zu gewissen Teilen improvisieren. Das war schon recht spannend. Und das erste Mal Bundesliga … da hatten wir alle ja schon die Erfahrung von sehr vielen Spielen, es war also nicht ganz so aufregend, aber trotzdem sehr spannend. Leider war die Max-Schmeling-Halle damals noch nicht so voll wie heute.

Wie hast du die Aufstiege miterlebt?

In die zweite Liga aufzusteigen, war ein sehr emotionaler Höhepunkt, auch, weil viele Jungs im Team gespielt haben, mit denen ich auch privat mal los war. Das war eine grandiose Party, so viel kann ich sagen. Der Aufstieg in die erste Liga – der war ja abzusehen. Das Ganze war viel professioneller und von Anfang an geplant. Beide Aufstiege waren genial, aber der zweite war keine – sagen wir mal – Überraschung.

Wie bist du überhaupt Hallensprecher geworden?

Ich war DJ im Pflaumenbaum, bei einem Junggesellenabschied. Mit vor Ort war Torsten Goerigk, der damals wie heute Unterstützer des Teams war und ist. Da wurde ich angesprochen, gefragt und ich habe zugesagt und – das hätte ich gar nicht erwartet – als ich mir für den ersten Auftritt extra noch eine Anlage gekauft hatte, war das der Beginn einer andauernden, langjährigen Liebe zu diesem Verein.

Was war dein bester Moment bei den Füchsen?

Der absolut geilste, bei dem ich im Leben das erste Mal nichts mehr sagen konnte, war der Sieg gegen Ademar León. Als wir das Ding aufgeholt haben und ich vor Freude geheult habe. Wie jeder in der Halle. Das war mit ganz weitem Abstand der beste Moment, den ich mit den Füchse verbinde. Danach kommt dann der Pokalsieg in Hamburg.

Was motiviert dich?

Ich spiele selber seit meinem fünften Lebensjahr Handball. Für einen Sportliebhaber ist es der Hammer, hier dabei sein zu können. Außerdem liebe ich es, die Zuschauer vor und während eines Spiels in Wallungen zu bringen und die Stimmung anzuheizen. Irgendwo bin ich vermutlich eine kleine Rampensau, aber das muss man dafür wohl auch sein.

Außerdem bist du Restaurantbesitzer, wurdest du dort schon mal erkannt?

Zu Cyclopstraßen-Zeiten hat mich natürlich niemand erkannt, genauso wenig in Liga zwei. Aber seitdem wir häufiger in den Medien sind – also seit dem Aufstieg in die stärkste Liga der Welt – werde ich tatsächlich mal erkannt, nicht nur in meinem Restaurant. Das ist schon cool.

Was ist dein bekanntestes Gericht?

Ente! Ganz klar Ente, definitiv! Die serviere ich im Ratskeller.

Passt, Ente schmeckt dem Fuchs. Beim Essen ist es Geflügel, was ist beim Handball „dein Ding“?

In dieser Saison macht es total Spaß, wenn die Halle leise ist und dann das Jagdhorn erschallt. Das haben nur wir, das ist was Neues, es ist der Hammer. Erst kommt ein Countdown, danach kann man komplett freidrehen, wenn die Mannschaft einläuft. Das ist bestimmt nicht nur für mich Gänsehaut pur bei den Spielen.

Was bedeuten dir die Füchse?

Ich bin einer der dienstältesten im Verein, dazu bezeichne ich mich als den größten Fan.

Hast du einen Lieblingsspieler, den du vielleicht sogar besonders laut ankündigst in der Halle?

Es gab in der ganzen Zeit viele Lieblingsspieler, da fallen mir Bartlomiej Jaszka und Iker Romero ein. Dieses Jahr ist es eher auf viele Schultern verteilt, aber wenn Paul und Fabi toll spielen, bin ich schon schwer begeistert. Seit B-Jugend-Zeiten habe ich die Jungs begleitet, das ist ein tolles Gefühl. 

Quelle: Füchse Berlin
Autor: Handball.de
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