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Interview mit GWD-Neuzugang Oliver Tesch

"Abwehrarbeit ist hart, aber herzlich"

Neuzugang bei GWD Minden: Oliver Tesch.Zoom
Neuzugang bei GWD Minden: Oliver Tesch.Foto: GWD Minden
27.01.2012 - 10:07 Uhr

Manager Horst Bredemeier hat ihn verpflichtet, um „das Ziel Aufstieg abzusichern“. Er selbst möchte sich darüber hinaus mit GWD langfristig im Handball-Oberhaus etablieren. Schon nach zwei Wochen in Minden denkt Oliver Tesch ganz grün-weiß. Der 27-Jährige orientiert sich nach vorn und verschwendet dabei wenig Gedanken an seine sportliche Vergangenheit. Doch für die GWD-Redaktion hat er auch ein bischen in den Erinnerungen gekramt.

Hallo Oliver. Du bist jetzt seit zwei Wochen hier in Minden. Wie weit hast Du Dich schon eingelebt?
So richtig hatte ich noch gar keine Gelegenheit, mich einzuleben. Wir können unsere Doppelhaushälfte erst Anfang März beziehen. Bis dahin bin ich bei der Familie meiner Frau in Lübbecke untergebracht. Ich habe Nannette während meiner Zeit beim TuS kennengelernt.

Wie ist Dein erster Eindruck von der Mannschaft? Gibt es schon engere Kontakte zu einigen Mitspielern?
Ich habe den Eindruck, dass es hier bei GWD sehr familiär und freundschaftlich zugeht. Ich sehe die Mitspieler nicht nur beim Training, sondern auch außerhalb der Sporthalle. Viele der Spiele der Europameisterschaft haben wir zum Beispiel zusammen angeschaut.

Dir eilt ein wenig der Ruf des Heißsporns und Rauhbeins voraus. Kannst Du damit gut leben?
Ich kann damit gut leben, weil ich weiß, dass es anders ist. Zugegeben, als ich jünger war, mag dieses Klischee vielleicht gepasst haben. Aber ich habe mich in den letzen Jahren weiterentwickelt, bin reifer und abgeklärter geworden. Wenn man sich die Statistiken anschaut, zeigen diese auch, dass andere weitaus mehr Zeitstrafen und Verwarnungen haben als ich. Dennoch bin ich aber der Überzeugung: Abwehrarbeit ist hart, aber herzlich.

Wo siehst Du Deine sportlichen Stärken, wo Schwächen?
Meine Stärken zu beurteilen, überlasse ich lieber anderen. Ich glaube aber, dass ich meine Mitspieler ganz gut mitreißen kann. Ein Schwachpunk ist vielleicht, dass ich gelegentlich zu ehrgeizig bin. Im Moment hapert es hier bei GWD noch etwas an der Abstimmung mit den Nebenleuten. Aber das ist natürlich völlig normal, wenn man neu in einem Team ist und ich glaube, dass wir da auch auf einem guten Weg sind.

Du bist jetzt einer der ganz wenigen GWD-Spieler, die früher schon einmal das Trikot des TuS N-Lübbecke getragen haben. Welche Rolle spielt das für Dich?
Bis jetzt habe ich wenig darüber nachgedacht. Das Vergangene ist für mich passé. Mir ist es wichtig, aktuell das Beste für GWD zu geben und hier in Minden mit meiner Leistung zu überzeugen. Ich möchte mit der Mannschaft in die erste Liga aufsteigen und wünsche mir, dass wir uns dort langfristig etablieren. Schon seit meiner Kindheit hat GWD für mich in die erste Liga gehört und jetzt möchte ich dazu beitragen, dass es auch wieder so kommt!

Du hast in den vergangenen zehn Jahren sieben Mal den Verein gewechselt. Liegt das daran, dass Dich neue Herausforderungen so sehr reizen?
Eigentlich ist es immer mein Wunsch, möglichst langfristig bei einem Verein zu bleiben. In den letzten Jahren gab es dann aber immer besondere Gründe, die dem entgegen standen, so zum Beispiel die Insolvenz in Dormagen. Meine beiden „Abgänge“ von der TG Münden waren rein logisch, weil die dritte Liga für mich immer nur eine Übergangslösung gewesen ist.

Du hast in dieser Zeit schon sehr viele Spieler kennengelernt, von denen es einige zu absolutem Weltklasseformat gebracht haben. Wer hat Dir am meisten imponiert, von wem konntest Du Dir viel abschauen?
Das ist ganz klar Dimitri Torgovanov. Mit ihm habe ich in den ersten Jahren bei TUSEM Essen zusammen gespielt und er war mein großes Vorbild. Zwar war er zu der Zeit körperlich nicht mehr der Fitteste, aber er hat so viel mit Köpfchen gespielt, ein richtiger Stratege. Imponiert hat mir auch sein Umgang mit uns jungen Spielern. Da war es im Training egal, ob Du Nachwuchsmann oder Weltmeister warst. Er hat alle respektiert und absolut gleich behandelt.

Du bist sicherlich nach Minden gekommen, um mit GWD den Aufstieg in die 1. Bundesliga zu schaffen. Glaubst Du, dass es bis zum Ende spannend bleiben wird oder gehst Du davon aus, dass ihr die nötigen Punkte schon vor dem letzten Spieltag geholt habt?
Ich hoffe natürlich, dass wir schon früh die nötigen Punkte holen. Das wäre wichtig, damit auch zeitig für die neue Saison geplant werden kann. Aber letzten Endes denken wir im Moment nur von Spiel zu Spiel und schauen auch nur auf uns selbst. Was dann passiert, wird man sehen.

Deinen ersten Pflichtspieleinsatz wirst Du am 5. Februar erleben. Dann kommt es gleich zum absoluten Spitzenspiel gegen den TV Neuhausen. Was erwartest Du von dem Match?
Ich denke, dass es ein sehr schweres und spannendes Spiel wird. Ich habe Neuhausen noch nicht gesehen, gehe aber davon aus, dass beide Mannschaften sehr intensiv und emotional auftreten werden. Natürlich bin ich froh, dass wir ein Heimspiel haben. Das gibt uns sicherlich noch mal einen Schub.

Quelle: GWD Minden
Autor: Handball.de
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