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Exklusiv-Interview mit Sören Rasmussen & Michael V. Knudsen (Flensburg): "Wir wollen zum Abschied einen Titel"

Sören Rasmussen und Michael V. Knudsen mit ihren Flensburger TeamkollegenZoom
Sören Rasmussen und Michael V. Knudsen mit ihren Flensburger TeamkollegenFoto: Eibner-Pressefoto
10.04.2014 - 15:23 Uhr

Am Wochenende steht das Final Four in Hamburg an. Für Torhüter Sören Rasmussen und Kreisläufer Michael V. Knudsen bieten sich eine der letzten Möglichkeiten, um mit der SG Flensburg-Handewitt noch einmal einen Titel zu gewinnen. Im Sommer zieht es beide Richtung Dänemark. Im exklusiven HANDBALL.DE-Interview sprechen Rasmussen und Knudsen über das Pokal-Wochenende und über ihre Zukunft in der dänischen Liga.


HANDBALL.DE: Herr Rasmussen und Herr Knudsen, das Final Four steht bevor. Sind die Löwen im Halbfinale das denkbar schwerste Los?
 

Sören Rasmussen: „Der Blick auf die Tabelle genügt, um diese Frage zu beantworten. Unsere Aufeinandertreffen in der Bundesliga haben gezeigt, wie stark die Löwen sind (Flensburg verlor beide Spiele, Anm.d.Red.). Trotzdem freue ich mich auf das Spiel. Beide Mannschaften sind frisch. Es wird spannend.“

Michael V. Knudsen: „Ich denke auch, dass wir das schwerste Los bekommen haben. Das Zusammenspiel der Löwen ist beachtlich. Besonders die Abwehr und die Torhüter sind überragend.“ 

 

Michael V. KnudsenZoom
Michael V. KnudsenFoto: Eibner-Pressefoto

HANDBALL.DE: Ist es vielleicht für die Psyche ein Nachteil, die beiden Niederlagen aus der Bundesliga im Hinterkopf zu haben? 

Michael V. Knudsen: „Überhaupt nicht. Das ist sogar eher ein Vorteil. Ich bin nämlich davon überzeugt, dass wir nicht dreimal gegen diese Mannschaft verlieren.“


HANDBALL.DE
: Der mögliche Finalgegner wären die Füchse Berlin oder MT Melsungen. Wie ist Ihr Eindruck von den beiden Mannschaften?
 

Sören Rasmussen: „MT Melsungen kann jeden Gegner schlagen. Ihnen fehlt eigentlich nur die Konstanz. Berlin ist natürlich eine sehr gute Mannschaft, die allerdings zuletzt viel Verletzungspech hatte. Ich bin gespannt, wie stark sie nun am Wochenende auftreten. Letztendlich können alle vier teilnehmenden Mannschaften das Final Four gewinnen.“ 


HANDBALL.DE
: Ist die Atmosphäre beim Final Four anders als bei einem Bundesligaspiel?
 

Sören Rasmussen: „Die Stimmung ist außergewöhnlich gut. Alle freuen sich, dass sie dabei sein dürfen. Für Fans und Spieler ist das ein Highlight der Saison.“ 

Michael V. Knudsen: „Das Besondere ist, dass keine Mannschaft in Hamburg zu Hause ist. Ich empfinde die Stimmung immer als sehr fair. Zumal es auch fast ein Heimspiel für uns ist. Aus Flensburg kommen oft die meisten Zuschauer. Auch in den letzten Jahren haben unsere Fans für die meiste Stimmung gesorgt, obwohl auch Hamburg und Kiel dabei waren.“ 


HANDBALL.DE
: Theoretisch hat Flensburg noch Chancen auf alle drei Titel. Doch im Pokal ist die Chance am größten, oder?
 

Sören Rasmussen: „Absolut. Mit zwei Siegen lässt sich der Pokal gewinnen. Aber auch in der Bundesliga und der Champions League ist alles möglich. Uns stehen zwei sehr spannende Monate bevor.“ 

Michael V. Knudsen: „Es wäre jedenfalls super, mit Flensburg zum Abschied noch einen Titel zu gewinnen.“ 

 

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Sören RasmussenFoto: Eibner-Pressefoto

HANDBALL.DE: Sie beide werden im Sommer Flensburg verlassen und zum dänischen Top-Verein Bjerringbro-Silkeborg Elitehåndbold wechseln. Was waren die Beweggründe? 

Michael V. Knudsen: „Nach neun Jahren in Flensburg war einfach der richtige Zeitpunkt gekommen. Ich habe drei Kinder, zwei gehen bereits in die Schule. Wir mussten eine Entscheidung treffen, wo langfristig unser Lebensmittelpunkt sein soll. Es war eigentlich immer klar, dass es irgendwann zurück nach Dänemark geht.“ 

Sören Rasmussen: „Auch für mich ist das nun der optimale Zeitpunkt, um zurück nach Dänemark zu gehen. Ich werde in diesem Jahr 38 Jahre alt und möchte gerne noch einige Jahre in meinem Heimatland spielen. Es gab mehrere Angebote aus Dänemark. Aber Bjerringbro-Silkeborg ist ein spannender Verein, der um die Meisterschaft mitspielen kann. Zudem ist das eine schöne Stadt mit einer tollen Natur.“ 


HANDBALL.DE
: Habt Ihr Euch abgesprochen, bevor Ihr dort unterschrieben habt?
 

Sören Rasmussen: „Natürlich haben wir uns darüber unterhalten. Uns war bekannt, dass der Verein an uns beiden interessiert ist. Knudsen hat letztendlich vor mir dort unterschrieben.“ 


HANDBALL.DE
: Wie stark ist die dänische Liga im Vergleich zur Bundesliga?
 

Sören Rasmussen: „Der Handball ist ein wenig anders. In Deutschland spielt die Physis eine größere Rolle. In technischer Hinsicht gibt es keinen Unterschied. Dennoch würde keine dänische Mannschaft unter den Top-5 der Bundesliga landen.“ 

Michael V. Knudsen: „Da würde ich Sören recht geben. Die dänische Liga ist zwar stark, aber letztendlich eher eine Entwicklungsliga. Viele Spieler sind noch sehr jung. In der Bundesliga hingegen spielen fast nur Nationalspieler.“ 


HANDBALL.DE
: Herr Knudsen, Sie waren neun Jahre in Flensburg. Was wird Ihnen in Erinnerung bleiben?
 

Michael V. Knudsen: „Flensburg ist einfach ein Top-Verein. Wir haben immer oben mitgespielt. Hier ist über die Jahre so viel passiert. Eine neue Mannschaft ist mit der Zeit entstanden. Ich habe insgesamt mit ungefähr 70 tollen Spielern zusammengespielt. Auch die Stadt ist super. Wir haben hier viele Freunde gewonnen.“  

Autor: Oliver Jensen
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