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Endspiel perfekt: Thüringer HC und HC Leipzig stehen vor dem großen Showdown

09.05.2016 - 14:31 Uhr

Das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft ist perfekt, der Thüringer HC und der HC Leipzig werden am kommenden Samstag im direkten Duell die Titelvergabe entscheiden. Während der Titelverteidiger aufgrund der herausragenden Tordifferenz selbst bei einer Niederlage schon Platz zwei so gut wie sicher hat, kann der HC Leipzig bei einer Niederlage noch auf Rang 3 zurückfallen. International planen können aber bereits beide Teams. Bietigheim und Metzingen liefern sich dahinter einen ebenso packenden Fight um den dritten Platz, beide liegen nur zwei Minuspunkte hinter dem punktgleichen Spitzenduo. Metzingen, das sich am Wochenende im Finale des EHF-Pokals knapp geschlagen geben musste, könnte sich mit Siegen im Nachholspiel gegen Berlin sowie am letzten Spieltag in Bad Wildungen den dritten Platz aufgrund der besseren Tordifferenz aus eigener Kraft sichern.

Der Thüringer HC hat sich im Titelrennen am vorletzten Spieltag keine Blöße gegeben. Mit 33:25 siegte der Meister in Buxtehude und baute damit seine Tordifferenz auf stolze 153 Treffer aus. "Thüringen hat gezeigt, warum sie Tabellenführer sind. Sie haben wie in der Champions League gespielt", bilanzierte BSV-Coach Dirk Leun und fügte an: "Für unsere jungen Spielerinnen war dieses körperbetonte Spiel eine neue Welt."
Bereits zur Pause hatte sich der favorisierte Gast vor 1.600 Zuschauern auf 18:12 abgesetzt. "Es war ein sehr offenes Spiel, welches wir sehr entspannt angegangen sind. Das Endspiel findet gegen den HCL statt", so THC-Trainer Herbert Müller mit Blick voraus auf das "Liga-Finale" am Samstag, das live im MDR übertragen wird.

Punktgleich mit dem Thüringer HC bleibt der HC Leipzig. Die Sachsen deklassierten Frisch Auf Göppingen, das zuvor für den Thüringer HC zu einem Stolperstein geworden war, mit 37:27 (20:12) und haben die Chance auf die Meisterschaft offen gehalten. "Wir werden mit breiter Brust nach Bad Langensalza fahren und wollen uns für die Saison belohnen", sagte Leipzigs Coach Norman Rentsch nach dem Erfolg vor 1.994 Zuschauern und fügte an: "Im Februar haben uns eine Menge Leute schon abgeschrieben, aber die Mannschaft hat sich von ihrem Weg nicht abbringen lassen, worauf wir sehr stolz sein können." Zu den besten Schützinnen gehörte einmal mehr Karolina Kudlacz-Gloc, die Spielmacherin blickte ebenfalls mit Vorfreude auf das bevorstehende Wochenende: "So ein Spiel ist das Beste was man sich wünschen kann. Wir wollen diesmal unbedingt gewinnen."

Die Verfolger aus Bietigheim und Metzingen sind hingegen aus dem Meisterschaftsrennen. Beide könnten zwar ebenfalls noch auf 41 Pluspunkte kommen, doch aufgrund des direkten Duells wird mindestens eines der beiden Spitzenteams am Ende mehr Punkte auf der Habenseite verbuchen können. Metzingen kann am Mittwoch mit einem Sieg im Nachholspiel gegen Berlin an Bietigheim vorbeiziehen und einen Angriff auf die Vizemeisterschaft starten. Erschwert wird die Aufholjagd allerdings durch Verletzungssorgen: Nach dem Saisonaus von Julia Behnke bangt der Club nun auch um Anna Loerper. Die beste Schützin des Clubs hat sich nach Auskunft von Trainer Csaba Konkoly bei der 21:29-Finalniederlage bei Dunaujvaros eine Muskelverletzung zugezogen.
"Wir werden am Mittwoch ohne sie spielen müssen und dass sie am Samstag zurückkommt, wäre ein Wunder", so Konkoly, der als Marschroute ausgibt:
"Wir müssen jetzt die restlichen Ligaspiele gewinnen, weil wir uns wieder für den Europapokal qualifizieren wollen."

Metzingen liegt aktuell in der Liga aufgrund des noch zu absolvierenden Nachholspiels gegen die Füchse Berlin hinter der SG BBM Bietigheim, die gegen Bad Wildungen mit 32:23 gewann. "Wir bleiben zu Hause ohne Niederlage", freute sich BBM-Trainer Martin Albertsen und erklärt schon vor der abschließenden Partie gegen die SGH Rosengarten-Buchholz: "Wir haben gezeigt, dass wir am Ende der Saison aus neun Neuzugängen eine Mannschaft geworden sind. In dieser Saison belegen wir Platz 4, nächstes Jahr wollen wir mehr." Während der dritte Tabellenplatz sicher zur Teilnahme am EHF-Pokal berechtigen würde, müsste der Tabellenvierte noch die Entwicklung beim Pokalturnier eine Woche später in Leipzig abwarten.

Auf Platz fünf kommt der VfL Oldenburg ins Ziel, das steht angesichts fünf Punkten Abstand nach oben und sechs nach unten bereits jetzt fest.
Mit 13/3 Toren gegen die HSG Blomberg-Lippe hat Angie Geschke dabei ihre Führung in der Torjägerwertung gegenüber Anna Loerper auf zwanzig Treffer ausgebaut. Geschke kommt derzeit auf 228/57, Loerper auf 208/98 Saisontore. "Wir wollten das angekündigte Feuerwerk verhindern und das ist uns auch gelungen", erzählte Blombergs Trainer Andre Fuhr nach der 25:28-Niederlage. Denn die Gastgeberinnen des VfL hatten einige Wut im Bauch. "Wir wollten uns für die schlechte Leistung vom letzten Sonntag revanchieren und haben ganz gut begonnen. Dann waren wir etwas zu euphorisch und das ist gefährlich", bilanzierte Oldenburg-Coach Leszek Krowicki. "Diese Phase hat Blomberg mit 11:4 für sich entschieden.
Außerdem waren einige meiner Stammkräfte mit der Kraft am Ende. Aber am Ende konnten wir kämpferisch überzeugen und haben uns mit unserem Publikum im Rücken auch wieder sicherer gefühlt. Auswärts wäre das vielleicht anders ausgegangen."

Blomberg rutschte durch die Niederlage auf Rang neun ab, da Bayer Leverkusen sein Heimspiel gegen den SVG Celle mit 31:26 für sich entschied und sich damit auf den achten Platz schob. "Es liegt immer eine gewisse Gefahr darin, gegen vermeintlich schwächere Mannschaften zu spielen", betont Leverkusens Trainerin Renate Wolf und ergänzt: "Es ist vor allem in solchen Spielen oft schwierig, das abzurufen, was jeder erwartet." Blomberg trifft am letzten Spieltag auf Borussia Dortmund, eine Generalprobe für das Halbfinale im DHB-Pokal eine Woche später.
Celle knöpfte unterdessen an die guten Ergebnisse der letzten Wochen an, steht aber nun als Dreizehnter fest.

Auch die anderen Platzierungen ab Rang zehn sind praktisch schon
festgezurrt: Die Bad Wildungen Vipers haben bei zwei Punkten und 97 Toren Rückstand ebenso wenig realistische Chancen die Füchse Berlin abzufangen, wie die SGH Rosengarten-Buchholz, die zwei Punkte und 59 Tore hinter dem SVG Celle liegt. Die Handball-Luchse unterlagen am Samstag Borussia Dortmund mit 24:33. "Heute hat wieder ein richtiges Team auf dem Feld gestanden, das unbedingt den Sieg wollte", freute sich Dortmunds Trainerin Ildiko Barna, dessen Team zuvor acht Spiele in Folge verloren hatte. Die Westfälinnen haben damit vor dem letzten Spieltag zwei Punkte und 17 Tore Vorsprung auf Bayer Leverkusen.

Quelle: hbf-info.de
Autor: Handball.de
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