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Emily Bölk vorm Final Four um die Deutsche wA-Jugend-Meisterschaft: “Für kein Team wird es ein Selbstläufer, den Titel in Leverkusen zu holen.“

12.05.2016 - 11:35 Uhr

Emily Bölk zählt zu den hoffnungsvollsten Talenten im deutschen Handball. Dabei ist sie gerade mal 18 Jahre alt. Am 28. und 29. Mai ist die gebürtige Buxtehuderin mit dem BSV beim Final Four um die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft in der Leverkusener Smidt Arena dabei. Unser Pressedienst sprach vor der Endrunde mit der 1,82 Meter großen Emily Bölk über das Final Four, die abgelaufene Bundesliga-Saison und ihre verpasste Abifahrt.
 
Mit dem Buxtehuder SV hast du durch zwei souveräne Erfolge über den HC Leipzig das Final Four erreicht. Hat dich eure eigene Überlegenheit in beiden Duellen überrascht?
Ja, dass es beide Male so deutlich wird, damit hat glaube ich keiner gerechnet. Klar haben wir uns gut auf beide Spiele vorbereitet, aber wir wussten auch, dass beim HCL viele Jugend-Nationalspielerinnen dabei sind. Unser großes Plus war es, dass wir uns auf unsere Stärken besonnen  haben und uns 120 Minuten lang nicht von der Härte haben beeindrucken lassen.
 
Nun geht es erneut zum Final Four: Damit fällt für Stephanie Lukau und dich aber auch die Abifahrt aus. Wo wäre es hingegangen und wie traurig bist du, dass du nicht dabei sein kannst?
Geplant war eine 10-tägige Reise nach Malgrat de Mar, Spanien. Natürlich wäre es schön gewesen noch einmal so einen Abschluss mit unserem Jahrgang zu haben, aber als dann bekannt wurde, dass das Final Four genau auf diesen Zeitraum fällt, war direkt klar, dass wir alles für das Final Four geben. Für das Final Four abzusagen, war nie eine Option, wir wollen dieses Erlebnis auf jeden Fall noch einmal mitnehmen.
 
In den beiden letzten Jahren habt ihr jeweils beim Final Four um die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft den 3. Platz belegt. Was habt ihr euch für das diesjährige Final Four in Leverkusen vorgenommen?
Ich glaube, keines der vier Teams fährt Ende Mai nach Leverkusen, um „einfach nur dabei zu sein“. Alle wollen gewinnen, und das wollen wir natürlich auch. Trotz hartem Kampf war besonders die Niederlage im Halbfinale letztes Jahr sehr bitter. Dieses Jahr wollen wir es besser machen und alles für unser großes Ziel geben.
 
Von vielen Experten werdet ihr in diesem Jahr als Favorit auf die Deutsche Meisterschaft angesehen. Ist das für euch eine Last oder beflügelt es sogar?
Wir alle freuen uns schon sehr auf das Final Four und werden versuchen, in Leverkusen mit unserem Handball zu begeistern. Ob wir da für viele Favorit sind oder nicht, ist für uns nicht wichtig. Wir wissen, dass im Final Four sehr starke Gegner auf uns warten und es für keinen ein Selbstläufer wird, den Titel zu holen. Deshalb versuchen wir, die Konzentration auf uns selbst zu legen und das Bestmögliche  rauszuholen.
 
Im Halbfinale trefft ihr erst einmal auf den VfL Bad Schwartau. Wie siehst du diese Begegnung?
Bad Schwartau kennen wir schon viele Jahre, da wir in der Oberliga Schleswig-Holstein/Hamburg ab der B-Jugend gegeneinander gespielt haben. Viele Spielerinnen kennen wir auch aus der Auswahlzeit oder aus der 3. Liga, wo sie mit dem Kooperationspartner Travemünde auch in derselben Staffel wie unser Juniorenteam spielen. Es sind nur einmal 60 Minuten, deshalb geht es eventuell auch darum, wer wen überraschen kann und wer zum richtigen Zeitpunkt die beste Leistung abruft.
 
Wie siehst du die anderen beiden Halbfinalisten Bayer Leverkusen und HSG Bensheim/Auerbach?
Auch von den beiden Mannschaften kenne ich Spielerinnen aus der Auswahlzeit oder durch den DHB. Ich habe auch einige Spiele von beiden Teams verfolgt und bin schon sehr auf dieses zweite Halbfinale gespannt. Leverkusen ist für viele der große Favorit, eine ausgeglichene Mannschaft mit vielen individuell starken Spielerin und einer breiten Bank. Trotz der Titelgewinne in den letzten Jahren werden sie auch dieses Jahr alles für die Verteidigung in eigener Halle geben.
Bensheim ist aber auf keinen Fall zu unterschätzen. Das Team zeichnet sich durch absoluten Kampf aus und kann sehr starke und aggressive Deckungsvarianten auf den Platz stellen. Ich bin mir sicher, dass sie durch den Final Four-Einzug weiter Selbstvertrauen sammeln konnten und sich nicht kampflos geschlagen geben.
 
Beim Buxtehuder SV stehst du im Bundesligakader. Wie zufrieden bist du mit der abgelaufenen Saison?
Insgesamt war die Saison keine leichte für uns. Wir mussten mit vielen Verletzungsproblemen kämpfen und sind hinter den erhofften Erwartungen geblieben. Trotzdem bin ich zufrieden mit meiner eigenen Entwicklung. Ich bin persönlich noch ein Stück vorangekommen, konnte im Laufe der Saison immer konstantere Leistungen abrufen und Verantwortung für das Team übernehmen. Ich freue mich schon jetzt auf die kommende Saison.
 
Nach dem Final Four folgt dann ein weiteres Highlight für dich: Ende Juni / Anfang Juli spielst du mit der U20-Nationalmannschaft bei der WM in Russland. Welche Ziele hast du dir für dieses Turnier gesteckt?
Gerne wäre ich bei dem Turnier noch einmal mit dabei gewesen und hätte dieses große Ereignis mit der Mannschaft zusammen erlebt. Für mich hat sich jetzt aber, durch den Trainerwechsel bei der Frauen- A-Nationalmannschaft und damit zusammenhängende Strukturveränderungen in Richtung Heim-WM 2017 eine neue große Chance geboten. Ich werde ab sofort nicht mehr bei den Juniorinnen mit dabei, sondern habe die Möglichkeit erste Erfahrungen bei der
A-Nationalmannschaft zu sammeln. Die WM in Russland wäre ein perfekter Abschluss mit einem tollen Team gewesen, aber ich freue mich auch sehr auf meine kommende Herausforderung und habe nun ein neues Ziel vor Augen. Meinem Team wünsche ich ganz viel Erfolg in Russland, am meisten Spaß und dass sie viele neue Erfahrungen bei diesem Ereignis sammeln können.
 

Quelle: Bayer Leverkusen
Autor: Handball.de
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