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Drittliga-Spitzenreiter HSG Konstanz bindet Top-Torschütze Paul Kaletsch bis 2018

09.02.2016 - 12:56 Uhr

Nicht nur sportlich läuft es bei Drittliga-Spitzenreiter HSG Konstanz mit 33:5 Punkten und zuletzt 14 Spielen ohne Niederlage hervorragend, auch bei der Zusammenstellung einer schlagkräftigen Mannschaft für die nächste Saison hat die HSG eine wichtige Erfolgsmeldung zu verkünden: Top-Torschütze Paul Kaletsch hat seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag um zwei weitere Jahre bis 2018 verlängert.
    
141 Saisontore in nur 18 Spielen machen das 23-jährige Rückraum-Ass derzeit nicht nur zum Konstanzer Top-Torschützen, sondern auch zum zweitbesten Werfer der 3. Liga Süd. Mit fast acht Toren pro Partie spielte sich der 1,91 Meter große gebürtige Licher ebenso in das Blickfeld anderer Vereine – doch er setzte ein Zeichen und entschied sich für Konstanz. Dementsprechend zufrieden zeigt sich Andre Melchert, Sportlicher Leiter der HSG Konstanz: „Paul hat sich in seinen drei Jahren bei der HSG enorm weiterentwickelt. Er kam aus der Landesliga und ist zu einem gestandenen Drittliga-Spieler und Leistungsträger gereift, der im Angriff und in der Abwehr Verantwortung übernimmt. Es freut uns und macht uns natürlich froh, wenn sich solch ein Spieler zur HSG bekennt und bei uns bleibt.“

Es ist die bislang beste Saison für Paul Kaletsch, so schätzt der 2013 vom TV Hüttenberg in die größte Stadt am Bodensee gekommene Hesse die aktuelle Spielzeit auch selbst ein. Alleine die nackten Zahlen und seine Leistungsstatistiken untermauern diese oft geäußerte Einschätzung und sprechen eine klare Sprache. Und das trotz – oder gerade wegen – seiner schweren Verletzung in der letzten Saison. Drei Monate hatten ihn ein Meniskusriss und Knorpelschaden mit nötiger Operation nach 122 Saisontoren in lediglich 20 Spielen außer Gefecht gesetzt, die Saison war frühzeitig für ihn gelaufen. Anschließend ging es in die Sommerpause und in die Vorbereitung auf die aktuelle Spielzeit.

Im ersten Moment zwar ein Dämpfer, spricht er mittlerweile erstaunlicherweise davon, dass ihm diese Erfahrung viel gebracht habe, er gar froh über diese Zeit sei. „Man kann mit etwas Abstand viel daraus lernen und mitnehmen und mit jeder Menge Zeit für Fitnesstraining gestärkt zurückkommen“, begründet er diese Aussage. Anstrengend und nervig sei er vor allem für seine Mitmenschen gewesen, die ihn ertragen mussten, gibt er allerdings lächelnd zu. Insbesondere der medizinischen Abteilung und HSG-Physiotherapeut Marc Götz, mit der er sich die nötige Zeit zur Rehabilitation genommen und intensiv an der weiteren Verbesserung seiner körperlichen Voraussetzungen gefeilt hat, ist er besonders dankbar für die große Unterstützung in seiner Verletzungspause. „Man bekommt dadurch noch einmal eine andere Sichtweise auf den Handball, macht sich nicht mehr so viel Druck und schätzt es umso mehr, fit zu sein“, so Kaletsch.

Davon und von seiner intensiven Vorbereitung profitiert er in dieser Saison, in der gezeigten Konstanz sogar selbst etwas überraschend für den Politik- und Verwaltungsstudent mit Schwerpunkt Personalmanagement. Nach Abschluss seines Studiums wird er sich wahrscheinlich mit einem weiteren Studium der Unternehmensführung an der wie die Exzellenzuniversität mit der HSG durch eine Kooperation zur Förderung des Spitzensports verbundenen HTWG Konstanz weiter qualifizieren. Ganz nach dem „Konstanzer Weg“, der jungen Talenten in enger Zusammenarbeit mit den Konstanzer Hochschulen eine optimale Förderung und Ausbildung in handballerischer und beruflicher Hinsicht ermöglicht.

Obwohl als Rechtshänder meist auf Halbrechts im Rückraum eingesetzt, hat der 95-Kilogramm-Mann sich nicht nur durch seinen gefährlichen Schlagwurf einen Namen als einer der besten Spieler der 3. Liga gemacht. „Paul Kaletsch hatte Zweitliganiveau“, attestierte ihm jüngst der ehemalige dänische Nationaltrainer Ole Andersen nach der 30:32-Niederlage seiner SG Köndringen-Teningen im Südbaden-Derby gegen Konstanz, in dem er zwölffacher Torschütze war, eine tolle Entwicklung. Für Paul Kaletsch soll sie in Konstanz weitergehen, dort wo er diesen Leistungslevel erreicht hat. Neben der mitentscheidenden sportlichen Situation mit einer möglichen Meisterschaft und einem Aufstieg in die 2. Bundesliga sieht er die sportliche und strukturelle Weiterentwicklung des Vereins als noch längst nicht abgeschlossen an: „Ich werde überall darauf angesprochen, was bei der HSG mit unserem tollen Umfeld läuft. Es ist doch super, wenn man seinen Teil zu diesem großen Erfolg beitragen kann. Wir alle sind noch lange nicht am Ende. Außerdem fühle ich mich hier pudelwohl, das Klima im Team ist hervorragend und es macht super viel Spaß mit den Jungs.“ Es wird viel gelacht und auch in der Freizeit viel miteinander unternommen im HSG-Team. Ein ganz besonderer Mannschaftgeist hat sich in den letzten Monaten entwickelt, der Konstanz als starkes Kollektiv von Erfolg zu Erfolg trägt.

Zudem begeistert ihn die Atmosphäre in der bei jedem Spiel mit im Schnitt 915 enthusiastischen Fans gefüllten „Schänzle-Hölle“ jedes Mal aufs Neue. „Davon werden wir bei jedem Spiel getragen und wir versuchen, mit unserer Begeisterung auf dem Spielfeld etwas zurückzugeben. Beim Superball hat man wieder einmal gesehen, was in Konstanz alles möglich ist.“ Er ist fest davon überzeugt, dass auch beim Zuschauerschnitt der Weg weiter nach oben gehen wird.

Dennoch ist Paul Kaletsch immer einer der ersten, der mahnt und den Fokus direkt auf die nächste Aufgabe lenkt. Er sieht es als junger, aber mittlerweile schon erfahrener Spieler und Mitglied des Mannschaftsrates als seine Aufgabe an, hin und wieder auf die Euphorie-Bremse zu drücken: „Wir sind nun einmal der Gejagte, gegen den jeder ganz besonders motiviert ist. Jeder möchte doch gegen den Tabellenführer gewinnen.“ Deshalb sieht er noch viele schwere Spiele in einer starken 3. Liga auf die HSG Konstanz zukommen. Kaletsch: „Es wird von Spiel zu Spiel schwerer.“ Bange ist ihm aber nicht, dafür sei das Team zu hungrig und zu sehr gewillt, immer alles zu geben und hart zu arbeiten. „Unsere Entwicklung hört nicht auf, deshalb können wir noch einiges bewegen. Da ist keiner zufrieden, keiner ruht sich aus.“

Schließlich ist sie für alle Spieler ein Traum und eine riesengroße Motivation, die 2. Bundesliga. Zwar noch in weiter Ferne wäre es vor allem auch für Paul Kaletsch ein ganz besonderer Traum, der sich bei einem Aufstieg neben der Herausforderung auf der großen Handball-Bühne verwirklichen würde: ein Pflichtspiel bei seinem Heimatverein TV Hüttenberg, dem derzeit souveränen Tabellenführer der 3. Liga Ost. „Ein riesen Fest und Traum“, sagt der Rückraumkanonier mit einem Lachen, „ich glaube mein Handy würde nicht mehr still stehen.“

Vorher gelte es, auch bei Rückschlägen die Ruhe zu bewahren, obwohl er sich sicher ist, dass das sehr junge HSG-Team viel Selbstbewusstsein und mentale Stärke entwickelt habe. „Wir werden nur auf uns sehen und konzentriert jeden Tag weiterarbeiten“, gibt er entschlossen die Richtung für die letzte und entscheidende Phase der Saison vor. Denn Aufregung vor Spielen kennt der Shooter nicht, er fühle sich vor den Begegnungen immer wie ein kleines Kind vor der Bescherung: „Ich sage immer zu mir: geil, dass ich jetzt wieder mit den Jungs raus aufs Parkett darf.“ Dabei helfe das große Vertrauen, das ihm von der sportlichen Leitung entgegen gebracht werde. „Das Vertrauen in uns macht uns alle stark, sodass jeder seine Qualitäten einbringen kann.“ Noch elf Spiele stehen der HSG Konstanz in dieser Saison bevor, noch elf Spiele bis zur Erfüllung eines Kindheitstraums. Paul Kaletsch und die junge Mannschaft der HSG Konstanz werden sich dafür zerreißen, getragen vom begeisterungsfähigen Konstanzer Publikum. Und sollte es tatsächlich so kommen: Kaletsch könnte sich auf ein heißes Wiedersehen mit vielen alten Bekannten einstellen – im HSG-Trikot. Als Gegner – für 60 Minuten.

Quelle: HSG Konstanz
Autor: Handball.de
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