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Dramatisches Remis gegen Spanien: Deutsche Frauen kämpfen sich zurück

12.12.2016 - 21:23 Uhr

Bieglers Ladies bleiben in der Hauptrunde der EURO in Schweden ungeschlagen: Zwei Tage nach dem 26:19 zum Start gegen Serbien erreichten die DHB-Frauen am Montag nach einer dramatischen Achterbahnfahrt ein 20:20 (9:12) gegen Spanien, den EM-Vierten von 2014. Getrübt wurde die Freude über den Punkt durch die Gesichtsverletzung von Isabell Klein, die aus der Halle direkt ins Krankenhaus gebracht werden musste. Sie hatte Sekunden vor dem Ende einen Schlag ins Gesicht bekommen. Mit 5:3 Punkten geht die DHB-Auswahl nun ins finale Hauptrundenspiel am Mittwoch (18.30 Uhr) gegen EM-Gastgeber Schweden.

Nach der 2:1-Führung verlor die deutsche Mannschaft den Faden im Angriff, die Spanierinnen setzten sich vor allem dank der Tore der Ex-THC-Spielerin Alexandrina Cabral auf 10:5 ab. Erst danach fingen sich die Ladies wieder – gestützt von den Paraden von Torfrau Clara Woltering, die seit Montag deutsche EM-Rekordspieler mit nun 38 Einsätzen ist und Grit Jurack (37 Spiele) ablöste. Daneben zeigte Linkshänderin Annne Hubinger eine starke erste Hälfte, erzielte vier ihrer fünf Tore vor dem Seitenwechsel. So hieß es nach 30 Minuten nur noch 9:12.

Und Hubinger war es auch, die nach dem 9:14 die nächste Aufholjagd eröffnete. Dank vier deutschen Treffern in Folge war wieder alles offen, der spanische Trainer Jorge Duenas nahm umgehend seine Auszeit. Und die Achterbahnfahrt ging weiter. Spanien setzt sich auf 18:14 ab, Deutschland gleicht aus und geht nach drei Treffern in Folge beim 20:19 erstmals nach dem 2:1 wieder in Führung. Die beiden letzten Treffer von Naidzinavicius und Torfrau Eckerle gehen ins leere spanische Tor.

Drei Minuten vor dem Abpfiff gleicht Nera Pena mit ihrem achten Treffer aus – und dann überschlagen sich die Ereignisse. Erst scheitert Svenja Huber 50 Sekunden vor Ende mit einem Siebenmeter an Torfrau Navarro, dann erhält Isabell Klein in der Abwehr einen Schlag ins Gesicht und muss minutenlang behandelt werden, dann vergibt Spanien die letzte Chance. Am Ende steht ein dramatisches Remis.

Spanien - Deutschland in Göteborg 20:20  (12:9)  

Deutschland: Woltering, Eckerle (1); Klein, Lang (1), Karolius, Schmelzer, Loerper (1), Behnke (2), Kramer, Naidzinavicius (2/1), Hubinger (5), Bölk (2), Huber (4/3), Fischer (1), Wohlbold (1), Stolle 
Spanien: Navarro, Zoqbi; Lopez, Martin (3), Alberto, Aguilar (3), Chavez, Amaia Gonzalez (1), Pena (7/6), Lara Gonzalez, Elorza, Mireya Gonzalez, Egozkue (1), Hernandez, Sans, Cabral (5)

Zuschauer in Göteborg: 1697. - Schiedsrichter: Artnsen/Roen (Norwegen). - Zeitstrafen: 4:6 Minuten (Martin, Hernadez – Bölk, Fischer/4). - Siebenmeter: 6/9:4:6 (Cabral/2, Alberto und Huber/2 verwerfen) . - Spielfilm: 1:2 (5.), 4:3 (10.), 6:3 (15.), 10:5  (22.), 12:9  (Halbzeit) 14:13 (37.), 18:14 (43.), 18:17 (48.), 19:20 (53.), 20:20 (Endstand)

Die Stimmen zum Spiel:

Bundestrainer Michael Biegler: Wir haben wieder nicht verloren, das haben die Ladies richtig gut gemacht. Vor der Pause haben sie einige Chancen liegen gelassen, die zweite Hälfte war hingegen überragend. Wir sind natürlich unglücklich mit der Verletzung von Isabell Klein, wir müssen sehen, wie ernst das ist. Ich will nicht diskutieren, ob wir einen Punkt gewonnen oder verloren haben. Wir hatten unser normales Leistungsvermögen vor der Pause nicht umgesetzt, weil wir in der Abwehr nicht aggressiv genug waren und im Angriff nicht schnell genug. Das wurde nach der Pause besser. Wir hätten gewinnen könne, wir hätten verlieren können, also alles ok.

Emily Bölk: Wir haben uns nach der Pause sehr gut ins Spiel zurückgekämpft, das war richtig positiv, aber wir haben zu viele Chancen vergeben. Wir hätten heute gewinnen können.

Kerstin Wohlbold: Das fühlt sich wie ein verlorener Punkt an. 50 Minuten wären wir mit diesem Remis zufrieden gewesen, wenn man die letzten zehn Minuten sieht, war das anders. Wir haben uns durch die vielen vergebenen Chancen selbst um den Sieg gebracht, der sicherlich verdient gewesen wäre. Spanien hat nicht mehr den Anschein gemacht, als ob sie gewinnen wollten, wir wollten diesen Sieg unbedingt. Deswegen ist es schade, dass es nicht geklappt hat.

Clara Woltering: Ich weiß nicht genau, ob wir einen Punkt gewonnen oder verloren haben. Ich bin mit unserem Kampfgeist zufrieden, gerade die jungen Spielerinnen haben sich gut präsentiert. Was dieser Punkt wert ist, muss sich zeigen. Die zweite Hälfte war richtig gut, und ehrlich gesagt, ist mir das Endresultat auch egal. Wir entwickeln uns in die richtige Richtung, das ist, was zählt. Definitiv ist ein Remis gegen Spanien ein gutes Ergebnis für uns.

Spaniens Trainer Jorge Duenas: Ich bin mehr oder weniger zufrieden nach unserer Niederlage gegen Frankreich. Wir haben vor der Pause unser wahres Gesicht gezeigt. Es war eine Frage der Mentalität, und damit war ich zufrieden. Nach der Pause hatten wir Probleme im Angriff, aber am Ende hatten wir ein Remis erreicht, mit dem ich zufrieden bin.

Quelle: dhb.de
Autor: Handball.de
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