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Das Handballwunder von Hüttenberg

07.06.2011 - 13:38 Uhr

Hüttenberg, eine 11.000 Einwohner-Gemeinde zwischen Wetzlar und Gießen in Hessen, befindet sich im Freudentaumel. Der TV Hüttenberg hat das Wunder vollbracht und den Aufstieg in die Toyota Handball Bundesliga perfekt gemacht. Nachdem sie im ersten Relegationsspiel mit 30:19 vor heimischen Publikum gegen GWD Minden souverän mit 30:19 siegten, war im Rückspiel die 25:29 Niederlage ausreichend. Im Rahmen einer Autokorso durch die Stadt wurde der Sensationserfolg gefeiert. “Vor der Saison wollten wir uns für die eingleisige zweite Liga qualifizieren, jetzt sind wir in der ersten Liga, das ist schon krass”, zeigte sich Trainer Jan Gorr begeistert.

Der Aufstieg ist besonders bemerkenswert, wenn man die Kaderzusammenstellung berücksichtigt. 13 der 16 Spieler kommen aus Hüttenberg oder der näheren Umgebung. “Wir sind ein kleiner Verein aus einem handballverrückten Dorf, dessen Jugendarbeit seinesgleichen sucht”, so Gorr. Das Erfolgsgeheimnis der Mannschaft ohne Vollprofis ist laut Manager Lothar Weber, dass die Mannschaft aus Kumpels besteht, die auch nach den Spielen noch gerne etwas unternehmen. Aufgrund dieses Zusammenhalts war bei den Relegationsspielen auch nicht zu erkennen, dass das Hüttenberger Mini-Etat von 600.000 Euro nur einem Drittel des Etats der Mindener entspricht.

Für das bevorstehende Jahr in der Bundesliga, zuletzt spielte Hüttenberg im Jahre 1985 im Oberhaus, soll das Budget auf 900.000 Euro erhöht werden. Das zusätzliche Geld wird unter anderem in einen starken Rückraumspieler investiert. Ein großes Fragezeichen steht noch hinter dem Austragungsort der Heimspiele. Die Hüttenberger Halle bietet nur 1.600 Zuschauern Platz, in der Bundesliga ist allerdings eine Zuschauerkapazität von 2.500 vorgeschrieben. Die Vereinsführung möchte eine Ausnahmeregelung beantragen. Ein Ausbau steht nicht zur Debatte, weil, und auch das ist eine Besonderheit, nicht einmal der Manager damit rechnet, dass sich der TV Hüttenberg über viele Jahre in der Bundesliga halten wird.

Autor: Handball.de
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