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Bergischer HC gewinnt knapp gegen GWD Minden und zieht ins Final Four ein

17.12.2015 - 00:46 Uhr

In einem wahren Handballkrimi gegen den Zweitplatzierten der 2. Handball-Bundesliga, GWD Minden, gelingt den Bergischen Löwen vor 1.984 Zuschauern in der Wuppertaler Unihalle mit einem 24:23 (13:14)-Heimsieg im Viertelfinale des DHB-Pokals erstmals in ihrer noch jungen Geschichte der Einzug in das REWE Final Four in Hamburg.

Das Pokalduell um den Einzug in das REWE Final Four begann gleich mit viel Schwung und zahlreichen Toren – nach fünf Minuten lagen die Löwen dabei mit 4:3 in Front, mussten aber mit der ersten Strafzeit der Partie gegen Ace Jonovski nicht nur den Ausgleich sondern auch einen Rückstand hinnehmen, als Dalibor Doder zum 4:5 traf. Wieder vollzählig entschärfte Gerrie Eijlers zweimal die BHC-Wurfversuche und Minden zog die zweite Zeitstrafe gegen Jonovski. Den fälligen Siebenmeter entschärfte Björgvin Pall Gustavsson und auf der Gegenseite musste Christoffer Rambo auch für zwei Minuten runter. Nachdem gut drei Minuten keine Tore fielen, netzte Fabian Gutbrod in der zehnten Spielminute zum 5:5-Ausgleich ein. Doch den Ostwestfalen gelang es immer wieder vorzulegen und die Bergischen egalisierten zum 6:6 (13.) und 7:7 (15.).

Auch am heutigen Abend haderte der BHC mit dem eigenen Überzahlspiel, denn Rambo traf in Unterzahl zum 7:9 (16.), bevor Eijlers gegen Alexander Hermann erfolgreich war. Mit seinem vierten Treffer schaffte Fabian Gutbrod den 8:9-Anschluss, ehe GWD mit zwei schnellen Toren auf drei Tore davonzog – BHC-Coach Sebastian Hinze nahm nach zwanzig Minuten eine Auszeit. Es blieb ein wahrer und knapper Pokalfight, in dem Alexander Hermann und Inal Aflitulin für den BHC auf 11:12 (24.) verkürzten – kurz vor der Halbzeitsirene stand es 13:13-Unentschieden, doch Minden traf mit der Sirene durch Aleksandar Svitlica noch zum 13:14.

Es bewahrheitete sich, dass das vermeintlich einfachste Viertelfinallos ein hartes Stück Arbeit für das Löwenrudel wurde, doch nach leichten Vorteilen für die Gäste in Durchgang Eins, gehörte die zweite Halbzeit immer mehr den Hausherren. BHC-Keeper Björgvin Pall Gustavsson war nach der Pause gleich wieder auf dem Posten, Hoße traf per Siebenmeter zum 14:14 und beim 16:15 (36.) durch Alexander Oelze schien das Momentum mit 1.984 euphorischen Zuschauern im Rücken nun endgültig auf Seiten des BHC zu sein. Als Linksaußen Christian Hoße mit dem 17:15 nachgelegt hatte, nahm GWD-Coach Frank Carstens seinerseits die Auszeit und sein Team konnte den knappen Vorsprung der Gastgeber beim 18:18 (44.) und 19:19 (47.) erneut egalisieren.

Es war Moritz Preuss, der seinen starken Auftritt in den entscheidenden Minuten untermalte – aus der offensiven und aggressiven Abwehr fischte er dem Gegner den Ball weg und vollendete Vorne nach feinem Oelze-Anspiel zum 21:19 (50.). Doch Minden gab immer noch nicht auf und kam nach Strafzeit gegen Fabian Gutbrod per Siebenmeter zum 21:21 (55.). Auf der anderen Seite war es der emsige BHC-Spielmacher Alexander Oelze, der seine herausragende Form der letzten Wochen mit einem ansatzlosen und verdeckten Stemmwurf zum 23:23-Remis in der letzten Minute krönte – die Unihalle stand Kopf. Kurz darauf blieb Gustavsson erneut Sieger gegen Sjöstrand von der Strafwurflinie und Sebastian Hinze legte bei noch 37 Sekunden verbleibender Spielzeit die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch, um den entscheidenden Stich vorzubereiten. Den setzte dann Christian Hoße mit dem 24:23-Siegtreffer aus ganz spitzem Winkel, drei Sekunden vor dem Ende. Die Schlusssirene in der Wuppertaler Unihalle ging in dem ohrenbetäubenden Jubel der Blauen Wand unter, denn der Bergische HC reist nun erstmals zum REWE Final Four nach Hamburg und ist mit den Spitzenteams aus Flensburg, Magdeburg und den Rhein-Neckar Löwen elitärer Gast beim deutschen Pokalevent in der Hansestadt.

Stimmen zum Spiel

Frank Carstens: „Glückwunsch an Sebastian und sein Team. Ich weiß gar nicht, wie ich das Spiel einordnen soll. Es war erstmal ein unglaublicher Kampf. Alle Spieler haben zu jedem Zeitpunkt alles gegeben. Auch spielerisch haben wir einige gute Sachen gesehen, in der ersten Halbzeit eher von uns und in der zweiten eher vom BHC. Wir haben hinten raus immer mehr Probleme mit der Deckung gehabt. Eine Verlängerung hätten wir uns verdient.“

Sebastian Hinze: „Ich bin nach dem Spiel mit dem Ergebnis und auch mit der Leistung sehr zufrieden. Minden hat sich gut auf uns vorbereitet und einige Sachen gespielt, die ich so noch nicht gesehen hatte. In der zweiten Halbzeit haben wir über die gute Abwehr das Spiel erzwungen, das wir wollten. Bis auf eine Phase haben wir dann auch gute Lösungen im Angriff gefunden. Minden ist eine sehr erfahrene Mannschaft, die immer wieder gut dagegen gehalten hat. Es war ein ganz, ganz enges Spiel, das dann mit einem verworfenen Siebenmeter und einem Tor aus dem letzten Winkel entschieden wird.“

Bergischer HC: Gustavsson, Rudeck – Hoße (5/1), J. Artmann, Gutbrod (5), A. Hermann (3), Jonovski, Oelze (5), Aflitulin (1), Weiß, Preuss (1), Nippes (4), Gipperich, N. Artmann. Trainer: Sebastian Hinze

GWD Minden: Eijlers, Sonne-Hansen – Jungmann, Kozlina, Sjöstrand (7/4), Rambo (4), Suedmeier (1), Torbrügge, Larsson (1), Jenemyr, Svitlica (3/1), Doder (6), Bibija (1), Wieling. Trainer: Frank Carstens

Schiedsrichter: Hanspeter Brodbeck und Simon Reich
Siebenmeter: 1/2 – 5/9
Zeitstrafen: 5 – 4 (Jonovski (2), A. Hermann (2), Gutbrod – Rambo, Bibija, Jungmann Kozlina)

Spielverlauf: 4:3 (5.), 5:5 (10.), 7:7 (15.), 8:11 (20.), 11:12 (25.), 13:14 (30.), 15:15 (35.), 18:16 (40.), 19:18 (45.), 21:19 (50.), 21:21 (55.), 24:23 (60.)

Quelle: Bergischer HC
Autor: Handball.de
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