Startseite » 10 Fragen an... » 10 Fragen an... Vlado Stenzel (ehemaliger Bundestrainer)

10 Fragen an... Vlado Stenzel (ehemaliger Bundestrainer)

Vlado StenzelZoom
Vlado StenzelFoto: Eibner-Pressefoto
26.02.2015 - 14:34 Uhr

Vlado Stenzel zählt zu den erfolgreichsten Trainern des 20. Jahrhunderts. Nachdem er in seiner Heimat Jugoslawien 1964 und 1966 Meister mit Agram Medvescak Zagreb wurde, führte er die Jugoslawische Nationalmannschaft 1972 zum Olympiasieg in München. Als Bundestrainer der Deutschen Nationalmannschaft war der Weltmeisterschaftssieg 1978 der größte Erfolg. Später war er in Deutschland wieder als Vereinstrainer aktiv, führte den VfL Bad Schwartau 1988 in die Bundesliga und den TSV Milbertshofen 1990 zum dem Gewinn des DHB Pokals. 

Vlado Stenzel beantwortet nun die HANDBALL.DE-10-FRAGEN und erzählt unter anderem, dass er noch immer große Ziele im Handball hat. 

1. Mein Spitzname ist… Der Magier. Den Spitznamen bekam ich von einem Spieler meiner Jugoslawischen Nationalmannschaft. Er sagte mir, dass ich meine Mannschaft immer in den entscheidenden Spielen zum Sieg führe und daher wie ein Magier bin. 

2. Darum bin ich Handballtrainer geworden… Ich bin mit 27 Jahren Trainer geworden, nachdem ich als Torwart mit meiner Mannschaft aus der 1. Liga abgestiegen bin. Meiner Meinung nach hing das mit vielen schlechten Entscheidungen von den Schiedsrichtern zusammen. Es war mein Ehrgeiz, eine so starke Mannschaft zu formen, die nicht einmal von falschen Schiedsrichterentscheidungen gestoppt werden kann. 

3. Wenn ich kein Handballtrainer geworden wäre, dann wäre ich jetzt… Ich bin vom Beruf Chemiker. Also hätte ich vermutlich im Labor gearbeitet. 

4. Mein Vorbild ist… Alle Trainer, die in ihrer Sportart erfolgreich waren, sind für mich Vorbilder gewesen. Viele davon sind allerdings in Deutschland gar nicht bekannt. So zum Beispiel ein jugoslawischer Volleyball-Trainer, der mehrmals Meister wurde. 

5. Meine sportlichen Ziele, die ich noch erreichen möchte… Seit dem 1. Februar bin ich beim TSV Schott in Mainz als taktischer Ausbilder für Trainer und Spieler tätig. Ich möchte mit dem Verein Erfolg haben und einige Aufstiege feiern. 

6. Der schönste Moment meines Lebens war bisher… als wir uns mit der Deutschen Nationalmannschaft gegen die DDR für die Olympischen Sommerspiele 1976 in Montreal qualifiziert haben. Es war ein großer Erfolg, mit einer sehr jungen deutschen Mannschaft gegen den Ostblock-Koloss zu gewinnen, der unter professionellen Bedingungen zweimal am Tag trainieren konnte. Die Qualifikation hat für mich eine noch größere Bedeutung als der Olympiasieg 1972 mit Jugoslawien. 

7. Auf diese Gegenstände kann ich am wenigsten verzichten… Kochen ist mein großes Hobby. Von daher möchte ich nicht auf meine Küche verzichten. 

8. Ein Traum, den ich mir gerne noch erfüllen möchte… Dass der TSV Schott irgendwann in der 2. Bundesliga spielt. Bis dahin ist es ein langer Weg. Momentan spielen wir in der Kreisliga. Leider gibt es noch keinen professionellen Handball in Mainz. 

9. Mein Tipp für Nachwuchsspieler… Das Wichtigste ist, dass junge Spieler viel trainieren. Leider wird ihnen in Deutschland oft nicht die Möglichkeit geboten, täglich in die Halle zu gehen. In diesem Fall kann man aber wenigstens Kraft-, Fitness- oder Sprungtraining machen. 

10. In zehn Jahren… spielt der TSV Schott möglicherweise in der zweiten Liga. Vielleicht müssen wir mit einem anderen Verein fusionieren, um den Weg nach oben etwas zu beschleunigen. 

Autor: Oliver Jensen
Diesen Beitrag im Forum diskutieren



Der Handball.de Vereinsrabatt

Zurück