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10 Fragen an… Jan Gorr (TV Hüttenberg, Trainer)

Jan Gorr steht Rede und Antwort.Zoom
Jan Gorr steht Rede und Antwort.Foto: Jens Schmidt
24.01.2012 - 16:16 Uhr

Die Ziele des TV Hüttenberg waren bescheiden. Die Mannschaft von Jan Gorr wollte sich in der Saison 2010/2011 lediglich für die eingleisige 2. Liga qualifizieren. Doch ein Sensationserfolg gelang: TV Hüttenberg stieg in die 1. Liga auf, ist seit 26 Jahren somit erstmals wieder im Oberhaus vertreten. 

Erfolgstrainer Jan Gorr hat in dieser Saison die Aufgabe, mit bescheidenen Mitteln für Erfolgserlebnisse zu sorgen, vielleicht sogar den Klassenerhalt zu schaffen. Der Etat beträgt nur 900.000 Euro. Die meisten seiner Spieler sind keine Vollprofis, sondern neben dem Sport weiterhin berufstätig. Derzeit befinden sich die Hüttenberger auf dem 17. Tabellenplatz. Der rettende 15. Platz ist drei Punkte entfernt. 

Ob nun der Klassenerhalt gelingt oder nicht - für Jan Gorr wird es die letzte Saison in Hüttenberg sein. Am 1. Juli 2012 tritt der 33-Jährige seinen Dienst beim VfL Gummersbach an. Für Handball.de beantwortete er die obligatorischen 10 Fragen:

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Jan GorrFoto: Jens Schmidt

1. Mein Spitzname ist… Einen richtigen Spitznamen habe ich nicht. Allerdings vergleichen mich meine Spieler des Öfteren mit Kommissar Monk aus der gleichnamigen Krimi-Reihe. Angeblich sind meine "Liebe zum Detail" und ein gewisser Ordnungssinn sehr ähnlich. 

2. Darum bin ich als Handballtrainer tätig… Trainer bin ich schon mit 16 Jahren gewesen. Damals natürlich im Jugendbereich, während ich selbst noch als Spieler aktiv war. Heute kann ich sagen, dass ich außer den "Minis" bereits alle Altersklassen als Trainer erlebt habe. Grundsätzlich reizt mich am Trainerjob die Arbeit mit Menschen. Es wird niemals langweilig und jedes Training ist demnach eine neue Herausforderung. 

3. Wenn ich kein Handballtrainer geworden wäre… Dann würde ich heute einen anderen Beruf ausüben, der dem Trainerjob ähnlich ist. Zum Beispiel als Lehrer an einer Schule oder an einer Universität. Letzteres möchte ich perspektivisch auch ausüben. Dazu muss man aber auch sagen, dass der Lehrer von heute es alles andere als leicht hat. Von daher Hut ab vor den Lehrern, die trotz schwierigen Rahmenbedingungen innovativ und mit großer Eigenmotivation ihren Unterricht durchführen. 

4. Mein Vorbild ist… Ich kann an dieser Stelle nicht eine Person nennen, die ich als Vorbild betrachte. Vielmehr gibt es eine ganze Reihe an Personen oder Kollegen, die vorbildliche Dinge machen. Und da kann man für sich eine ganze Menge an Dingen lernen und auch in die eigene Arbeit einfließen lassen. Das ist zumindest meine Sicht der Dinge. 

5. Meine sportlichen Ziele, die ich noch erreichen möchte… Zunächst möchte ich mit meiner jetzigen Mannschaft, dem TV Hüttenberg, so gut wie möglich die Rückrunde in der Toyota-HBL abschließen. Für uns ist jedes Spiel ein Riesenerlebnis und wir wollen auf jeden Fall noch den einen oder anderen Punkt holen. Anschließend steht für mich in Gummersbach eine neue Aufgabe an. Und ich möchte auch dort zeigen, dass man gemeinsam wieder etwas großes aufbauen kann. 

6. Der schönste Moment in meinem Leben war bisher… Da könnte man einige Beispiele nennen. Sportlich gesehen gibt es vor allem zwei Dinge: 2002 der Gewinn der Deutschen Meisterschaft mit meiner damaligen B-Jugend der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen. Und dann natürlich 2011 der Aufstieg in die 1. Handball-Bundesliga mit dem TV Hüttenberg. 

 7. Auf diese Gegenstände kann ich am wenigsten verzichten… Leider mittlerweile auf mein Handy. Irgendwie fehlt etwas, wenn man es nicht bei sich hat. Vor einigen Jahren habe ich noch steif und fest betont, dass ich nie mit so einem Ding durch die Gegend laufen werde. 

8. Ein Traum, den ich mir gerne noch erfüllen möchte… Einmal Urlaub machen in einer Blockhütte mit eigenem Boot an einem See, zum Beispiel in Kanada oder Norwegen. Dazu natürlich das notwendige Angelzeug und außerdem ganz schlechten Handy-Empfang. 

9. Mein Tipp für Nachwuchsspieler… Nicht zu früh zufrieden sein, sondern eine ganze Menge Ehrgeiz entwickeln. Heute werden junge Spieler leider viel zu früh in den Himmel gelobt und verlieren sehr oft den Blick für die Realität. Alles was man erreichen möchte, muss man sich durch harte Arbeit ermöglichen. Abkürzungen gibt es da eher nicht. 

10. In 10 Jahren… Macht mir der Trainerjob hoffentlich immer noch eine Menge Spaß und Handball hat sich in Deutschland einen noch besseren Stellenwert als im Augenblick erarbeitet.

Autor: Oliver Jensen
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