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1. Liga Frauen kompakt: Thüringer HC trumpft im "Endspiel" gegen Leipzig auf, Metzingen wird Vize

16.05.2016 - 15:27 Uhr

Eine spannende Saison in der Handball Bundesliga Frauen ist am Pfingstwochenende zu Ende gegangen. Am Ende konnte der Thüringer HC wie schon in den vergangenen Jahren den Meistertitel bejubeln, nach einer beeindruckenden zweiten Halbzeit stand im Endspiel gegen die bis dato punktgleichen Leipzigerinnen ein überraschend deutliches 31:20 zu Buche.

Leipzig ist nach der Niederlage punktgleich mit zwei Konkurrenten, die Tordifferenz entscheidet über die Plätze zwei bis vier: Die TuS Metzingen sicherte sich so die Vizemeisterschaft, Leipzig ist als Tabellendritter sicher im internationalen Wettbewerb und Bietigheim beschließt die Saison auf dem vierten Platz. Absteiger sind die Füchse Berlin, die auf einen Lizenzantrag verzichteten, und die SGH Rosengarten-Buchholz. Als Aufsteiger stehen die Neckarsulmer Sport-Union und der TV Nellingen fest.

"Dieses Ergebnis und die zweite Halbzeit sind einfach unfassbar. Wir haben heute Geschichte geschrieben", jubelte THC-Trainer Herbert Müller nach dem 31:20 über den bis dato punktgleichen HC Leipzig. Der THC ist die erste Mannschaft, die seit der Wiedervereinigung sechs Meistertitel nacheinander holte. Davor war dieses Kunststück nur Bayer Leverkusen von
1982 bis 1987 gelungen. "Ein Riesenkompliment meiner Mannschaft, die mit unbändigem Willen ihr Innerstes nach außen gekehrt hat. Aber in dieser Stunde möchten wir auch Dank sagen an Metzingen, Leipzig und Bietigheim, die diese Meisterschaft so unsagbar spannend gemacht haben", so Müller.

"Wir haben Anfang der zweiten Halbzeit zu schnell zu viele Tore kassiert. Das darf man sich auf so einem Niveau nicht leisten. Wir brauchen jetzt alle etwas Zeit, um das zu verarbeiten", sagte HCL-Trainer Norman Rentsch, der im Halbfinale des DHB am kommenden Freitag erneut auf den THC trifft. Leipzig lag nach zehn Minuten mit drei Toren in Führung, der THC drehte dann aber die Begegnung und lag zur Pause mit 13:11 in Führung. Drei Treffer in Serie stellten direkt nach Wiederbeginn dann die Weichen, in der Folge diktierten die Gastgeberinnen vor ausverkauftem Haus die Partie und steuerten zum deutlichen 31:20-Erfolg, der den Startschuss für die Titelfeier gab.

Die deutliche Niederlage ließ Leipzig am Ende gar auf Rang drei zurückfallen, denn die TuS Metzingen konnte durch das 31:25 (19:12) bei der HSG Bad Wildungen aufgrund der besseren Tordifferenz am HCL vorbeiziehen und noch die Vizemeisterschaft erringen. "Es ist überragend, was die Mannschaft unter diesem Druck heute geleistet hat und ich bin stolz", freute sich TuS-Coach Konkoly. "Letztendlich ist die Saison für den TuS Metzingen eine riesen Sensation", befand auch Spielmacherin Anna Loerper, die anfügte: "Auch in Hinblick auf die letzten Jahre hat sich der Verein unter der Führung von Ferenc Rott zu einem Top Club in Deutschland entwickelt." Vipers-Trainerin Tessa Bremmer, die mit ihrem Team die Saison auf dem elften Platz beschloss, bemängelte zum Saisonausklang: "Uns hat die hundertprozentige Konzentration gefehlt."

Punktgleich mit Metzingen und Leipzig kam die SG BBM Bietigheim auf Rang vier ein. Die Enztälerinnen siegten zum Abschluss bei Absteiger SGH Rosengarten-Buchholz mit 36:29 (19:17) - auf den dritten Platz fehlten am Ende in der Tordifferenz 35 Treffer. Auch der Fünftplatzierte VfL Oldenburg konnte mit dem 31:28 (13:13) beim SVG Celle noch einmal einen doppelten Punktgewinn feiern. "Andere Teams können mal eben nachbessern, wenn eine Spielerin längerfristig ausfällt. Das können wir nicht. Wir mussten das so schaffen", ordnete Oldenburgs Trainer Leszek Krowicki die abgelaufene Spielzeit positiv ein. "Wir sind froh, dass wir das letzte Spiel der Saison gewinnen konnten und die Punkte mit nach Oldenburg bringen."

Der VfL hatte am Ende sieben Zähler Rückstand auf die Plätze zwei bis vier und sechs Zähler Vorsprung auf die eigenen Verfolger. Dort kam am Ende Borussia Dortmund mit ausgeglichener Punktebilanz auf Rang sechs, der Buxtehuder SV punktgleich auf Rang 7 ins Ziel. Der BVB hatte in Blomberg mit 27:21 (13:10) gewonnen, Buxtehude in Berlin ein 22:32
(10:17) kassiert. Buxtehudes Coach Dirk Leun, der mit personellen Problemen zu kämpfen hatte, richtete den Fokus bereits auf die nächste Saison - der Club steht angesichts von neun Abgängen vor einem
Neuaufbau: "Es wird eine spannende Aufgabe. Wir müssen vieles neu aufbauen. Aber ich freue mich darauf", so Leun, der im Vorjahr mit seinem Titel den Pokal gewann.

Der Nachfolger wird am kommenden Wochenende gesucht, dabei gibt es neben dem Duell Leipzig gegen Thüringer HC auch im zweiten Halbfinale eine Neuauflage einer Partie vom letzten Spieltag. "Heute war es leider nicht so toll und wir haben gegen Dortmund nicht das richtige Mittel gefunden.
Nächsten Freitag werden wir aber nochmal alles geben und bis zur letzten Patrone kämpfen", so Blombergs Andre Fuhr, der beim Final 4 um den DHB-Pokal mit seinem Team erneut auf die Borussia trifft. "Wir haben zu unseren handballerischen Fähigkeiten zurückgefunden, die Mannschaft hat gut zusammengespielt", so Dortmunds Trainerin Ildiko Barna, die
hinzufügte: "Beiden Teams war aber auch anzusehen, dass sie sich vor dem Pokal-Halbfinale nicht noch verletzen wollten."

Auf Platz 8 kam Bayer Leverkusen ins Ziel. Zum Abschluss setzte es eine 25:34-Niederlage bei Frisch Auf Göppingen. Entsprechend unzufrieden war Leverkusens Trainerin Renate Wolf. "Ich hätte schon ein bisschen mehr Herz und Leidenschaft von meiner Mannschaft erwartet, auch wenn es theoretisch um nichts mehr ging", so die ehemalige Nationalspielerin.
"Meiner Meinung nach geht es allerdings immer darum, sich so gut wie möglich aus der Affäre zu ziehen, und das ist uns heute nicht gelungen.
Dieses Ergebnis ist nicht nur der Tatsache geschuldet, dass meine Mannschaft sehr jung ist. Wir haben heute in Teilen auf der Platte sehr unprofessionell agiert." Hinter den Elfen kamen Blomberg mit einem und Berlin mit zwei Zählern Rückstand ins Ziel. Göppingen schloss durch den Sieg noch einmal zu Bad Wildungen auf uns ist am Saisonende nur einen Punkt schlechter als die Nordhessinnen und hat komfortable fünf Zähler mehr als der SVG Celle, der sich aber mit zwei Punkten Vorsprung auf Rosengarten den Klassenverbleib sicherte.

Quelle: hbf-info.de
Autor: Handball.de
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